Streichquartettfest in Eppelheim
Noch bis Sonntag geben sich die Quartette in der Rudolf-Wild-Halle die Klinke in die Hand.

Eppelheim. (RNZ) Das Heidelberger Streichquartettfest gilt in der Musiklandschaft als erstes, das ausschließlich Streichquartette in den Mittelpunkt rückt. Die inzwischen 18. Ausgabe legt den Fokus auf das Quartett-Œuvre von Wolfgang Rihm und läutet damit auch den runden Geburtstag des Festivalfreundes und Weggefährten ein, der im Frühling siebzig Jahre alt wird. Zu Beginn des Festivals wird außerdem der Streichquartett-Wettbewerb der Irene-Steels-Wilsing Stiftung ausgetragen.
Zu Gast sind sechs Streichquartette aus den USA, Belgien, Österreich und Deutschland: das Adelphi Quartett, Quatuor Danel, das Goldmund Quartett, das Jack Quartet, das Leonkoro Quartet und die Rihm-Spezialisten des Minguet-Quartetts. Ergänzt werden die Quartettbesetzungen durch die Gastmusiker Thorsten Johanns (Klarinette) und Szabolcs Zempléni (Horn).
Im Zentrum steht das Quartettschaffen von Wolfgang Rihm. In vier Tagen werden 15 seiner 25 Werke für Streichquartette aufgeführt und anderen Komponisten der Musikgeschichte wie Rodericus, Beethoven, Schumann, Dvorák oder Mendelssohn Bartholdy gegenüber gestellt.
Die "Riehm-Nacht" am Samstagabend ergänzt das Komponistenporträt mit der Vorführung des Dokumentarfilms "Über die Linie. Grenzgänger des Klangs". Wolfgang Rihm wird zum Eröffnungskonzert am Donnerstag, 20. Januar, um 19.30 Uhr in der Rudolf-Wild-Halle in Eppelheim erwartet.
Erweitert wird das Programm des Streichquartettfests durch einen Vortrag des Musikwissenschaftlers und Rihm-Experten von der Universität Genf, Ulrich Mosch, sowie eine Lesung der Autorin und Musikjournalistin Eleonore Büning aus dem Manuskript ihres neuen Buchs "Über die Linie" zur Musik von Wolfgang Rihm, das im Februar 2022 erscheinen soll. Oliver Wille, Intendant der Sommerlichen Musiktage Hitzacker und Professor für Kammermusik an der Hochschule für Musik in Hannover, gestaltet einen Workshop.
Das Abschlusskonzert am Sonntag, 23. Januar, wird vom SWR2 mitgeschnitten und am Samstag, 12. Februar, um 20.05 Uhr im Radio ausgestrahlt.
Das Streichquartettfest startet am Donnerstag, 20. Januar, um 9.30 Uhr mit dem ganztägigen Wettbewerb der Irene-Steels-Wilsing-Stiftung, der zweijährlich in Heidelberg ausgetragen wird und jungen Streichquartetten aus aller Welt die Möglichkeit gibt, sich zu präsentieren.
2022 wird der Wettbewerb zum sechsten Mal ausgetragen. Acht Quartette wurden eingeladen, die sich durch eine Vorauswahl per Live-Aufnahmen qualifiziert haben. Eine fünfköpfige Jury entscheidet über die Preise . Der Sieger wird zur Teilnahme beim Heidelberger Streichquartettfest 2023 eingeladen.
Das Festival zieht 2022 an einen neuen Ort: Die Alte Pädagogische Hochschule in Heidelberg, eigentliche Heimat des Festivals, – muss in den nächsten Monaten den Fokus auf die Studienabläufe legen. Die Rudolf-Wild-Halle in Eppelheim bietet laut Veranstalter aber optimale Klangbedingungen für Kammermusik und ein intimes Raumgefühl im Saal.
Info: Eppelheim, Donnerstag, 20., bis Sonntag, 23. Januar, Rudolf-Wild-Halle. Karten von 30 bis 40 Euro bei RNZ-Ticket.



