Enjoy Jazz 2018

Lizz Wright - Die Seele der Südstaaten

Lizz Wright beim "Enjoy Jazz" Summer in der Alten Feuerwache in Mannheim

19.04.2018 UPDATE: 20.04.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 38 Sekunden

Lizz Wright und Chris Bruce an der E-Gitarre in Mannheim. Foto: Rainer Köhl

Von Rainer Köhl

Mannheim. "Grace" ist das Leitmotiv der neuen Platte von Lizz Wright. Beim "Enjoy Jazz" Summer hat die US-amerikanische Sängerin das neue Programm nun live in der Alten Feuerwache vorgestellt. Die Sängerin aus den Südstaaten reiste zurück an Orte ihrer Kindheit und nahm danach ein Album mit Coverversionen auf. Lizz Wright hat dabei vieles eingesungen, was nicht so bekannt ist, von alten Songschreibern ebenso wie von jungen. Songs, die trefflich zu ihrer starken, leicht rauchigen Stimme passen. Songs, die ihren Gemütszustand widerspiegeln und die Seele der Südstaaten spüren lassen.

Mit Jazz begann sie einst ihre Karriere. Jazz alleine wäre zu wenig für die reiche Ausdruckswelt und vielseitige Stimme der Lizz Wright. Längst hat sie die wahre Ausdruckswelt ihrer Stimme entdeckt und das, was sie künstlerisch will. Blues, R&B, Gospel, Soul und Pop sind die eigentliche Welt der Sängerin. Eine einzigartige Stimme von dunkler, samtiger Schönheit und einnehmender Schmiegsamkeit. Das Leid des Blues schwingt dabei ebenso mit wie Hoffnung und Lebensfreude.

Herb und resonanzreich ist diese Stimme, die gerade im Balladesken ihre Stärken aussingt, dabei ihre Wandlungsfähigkeit und ihren Farbenreichtum entfaltet. Solch schöner Gesang braucht die passende Begleitung, und in dieser Wahl hat Lizz Wright immer ein ausgesprochen gutes und geschmackvolles Händchen gezeigt. Starke Musiker hatte sie nun wieder in der Band, die sich einig darin waren, das Gutklingende ihrer Kunst mit hohem musikalischem Anspruch und großem Ausdruck zu versehen.

Mit Neil Youngs "Old man" begann sie den Abend. Beschwörender Gesang und ebensolche Sounds der Band, nach und nach ekstatisch aufgewölbt. Sie möchte gerne so lange Phrasen singen können wie die Sängerin KD Lang, sagte sie und ließ gleich danach Klarwerden, dass sie das nicht minder gut kann. Warme, glutvolle Melodien singt sie mit gefühlvoll sonorer Stimme. Ein großes Organ mit einem Schuss samtig angerautem Timbre, das passte wunderbar für die Klangwelt der Sängerin und die Songs, die sie vortrug: für das soulige "Southern nights" von Allen Toussaint ebenso wie für den Titelsong, "Grace" von Rose Cousins. Mächtige Gospelinbrunst hat Lizz Wright in der Kehle und die gibt ihr Kraft für so manchen Song.

Bobby Sparks mit hitzigen Sounds an der Hammondorgel, Chris Bruce an der E-Gitarre und der akustischen, Ben Zwerin am E-Bass und Ivan Edwards (drums) bildeten die exzellente Band, die bald feine Stimmungen schuf, dann wieder kraftvoll rocken konnte. Große Publikumsbegeisterung und zwei Zugaben: ekstatische Freude entließ Lizz Wright mit "Singing in my soul", gefolgt von dem funky gutgelaunten "Freedom".

Info: Vorverkauf des 20. Enjoy Jazz Festivals (ab 2. Oktober 2018) beginnt am Samstag, 21. April.

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