Das letzte Maifeld-Derby - Tag 3

So emotional war das Bilderbuch-Ende (Fotogalerie)

Das Maifeld Derby hat mit seiner 14. auch die letzte Runde eingeläutet. Am Ende versagen die Worte.

02.06.2025 UPDATE: 02.06.2025 16:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden
"Bilderbuch" sorgte beim letzten Maifeld Derby für ein Bilderbuch-Ende. Foto: Florian Trykowski/RNZ

Von Daniel Schottmüller

Mannheim. Abschied nimmt jeder anders. Drangsal macht’s auf die morbide Art: "Na, dann tragen wir das Ding mal zu Grabe", führt der Südpfälzer im rosa Bühnenlicht den Totentanz an. "Noch ein paar Schaufeln kalte Erde und dann: Rest in peace, Maifeld Derby!"

Bei Felix Kummer weckt dieses Ende eher persönliche Erinnerungen – daran, wie kräftezehrend es war, als seine Band in der Nähe von Chemnitz fünf Jahre das Kosmonaut-Festival auf die Beine gestellt hat. Voller Kraftklub-Support also für die Veranstalter um Timo Kumpf, die das 14. zum letzten Maifeld Derby erklärt haben.

Aber bevor im Palastzelt der letzte mitreißende Akkord verhallte, bevor Bilderbuch das Bilderbuch-Ende dieser dreitägigen Indieparty besorgten, gab es für 15.000 Menschen mehr als 60 Acts auf vier Bühnen zu genießen. 


So lief Tag 1 des Maifeld-Derbys

So lief Tag 2 des Maifeld-Derbys


Am dritten und letzten Tag wird nicht mehr mit den Hufen geschart beziehungsweise nach links und rechts ins Programm gespitzelt. Das einzige Ziel für den Finaltag lautet: genießen! Am Parcours machen’s einem die strahlenden Newcomer-Augen von Elaj leicht. Die zarten Indiesongs der Heidelberger, inklusive Selbstkritik in puncto Blumenpflege – "süß", so die einhellige Meinung aller, die sich dann (zum Teil deutlich augenberingt) Richtung Zelt aufmachen.

Auch interessant
Das letzte Maifeld Derby – Tag 2: Nach dem Unwetter wurde es mit Chef Kumpf magisch (Fotogalerie)
Das letzte Maifeld Derby: Große Namen und spannende Neuentdeckungen - So war Tag 1 (plus Fotogalerien)

Drangsal fleht hier zwar um Gnade, offenbart sich selbst aber als erbarmungsloser Einheizer. Der Herxheimer mit dem Totengräber-Hütchen ist zu manisch in Bewegung, als dass man ihn auf ein Genre festnageln könnte – Falco, Morrissey, Rammstein und Alexander Marcus meint man aber rauszuhören.

Wichtiger: Drangsal alias Max Gruber weiß, was auf dem Spiel steht – er ist Maifeld-Stammgast. Wie er einst einen Zeltpfeiler erkraxelte, bis ihn Timo Kumpf an der Unterhose wieder runterriss, ist längst Festivallegende. Entsprechend episch begräbt Gruber das Festival seines Vertrauens – in Feedback-Getöse.

Bevor’s zu düster wird, erfreuen wir uns mit Gringo Mayer (heute nur Zuschauer) an Olli Schulz. Der sorgt mit Rap-Einlage, Spaghetti-Eis-Ansage, Krokodil, Oktopus und gesangsstarker "Lampe" für Laune, um sich mit der schrammligen Hymne "Als Musik noch richtig groß war" zu verabschieden. Herzig. Aber der Höhepunkt kommt noch!

Man könnte noch mal so viele Zeilen dazu füllen, wie explosiv und lässig zugleich Bilderbuch Genregrenzen sprengen. Belassen wir es bei einem Tipp: Sollten diese Ösis in Ihre Nähe kommen: Holen Sie sich Tickets! Egal, ob Sie sonst Prince, Parcels, ZZ Top oder Wanda hören ...

Man merkt’s, wie Sänger Maurice Ernst versagen auch uns die Worte. Was bleibt, ist Musik. In diesem Fall ein Mutmacher von einem Rausschmeißer: "Nie gameover, wir sind nie gameover ...", stimmt alles ein. Und vielleicht gilt das ja sogar für die Zukunft dieses Festival. Man hat schon Pferde kotzen sehen ...

Dieser Artikel wurde geschrieben von:
(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.