Party und Spaß mit den Fäaschtbänkler
Gastspiel am Sonntag, 20. Oktober um 20 Uhr im Capitol Mannheim. Falk-Stéphane Dezort sprach mit Multi-Instrumentalist Roman Pizio über die bisherigen Erfolge.

Das Schweizer Quintett Fäaschtbänkler steht für Party, Spaß und gute Laune. Seit 16 Jahren tourt es durch seine Heimat, Österreich und Deutschland. Vor dem Gastspiel am Sonntag in Mannheim sprach Falk-Stéphane Dezort mit Multi-Instrumentalist Roman Pizio über bisherige Erfolge, den Wandel der Musikindustrie und das Wunschziel Wacken.
Roman, wie beschreibst du ein Konzert der Fäaschtbänkler?
Roman Pizio: Es ist immer sehr bunt und abwechslungsreich. Das macht uns auch ein bisschen besonders. Wir versuchen immer, verschiedene Spielrichtungen zu bedienen. Es ist für jeden etwas dabei.
Viele eurer Stücke stehen für eine ausgelassene Party. In Mannheim spielt ihr an einem Sonntag. Ist das etwas, das man auch beim Publikum merkt?
Es ist völlig egal. Wenn sich jemand bewusst dazu entscheidet, für ein Konzert am Sonntag ein Ticket zu kaufen, dann ist er in dem Modus drin.
Seit März gibt es euer aktuelles Album "Viva". Regelmäßig kommen aber auch Singles von euch.
Wir investieren sehr viel Zeit in die Songs – wir möchten jeden Monat einen Song herausbringen, damit für die Fans immer was kommt.
Das heißt, dass ihr schon sehr aufs Streaming ausgerichtet seid?
So ist es. Nach einem Jahr kommt es dann gesammelt auf CD. Das Medium CD ist tot. Es verkauft sich nicht mehr gut. Daher haben wir den Fokus aufs Streaming gelegt.
Woher nehmt ihr die Inspiration für die Fülle an Liedern?
Wir haben Songcamps, zu denen wir uns mit der ganzen Band treffen. Der wichtigste Faktor ist dann, sich die Zeit zu nehmen. Oftmals beginnt es bei der Musik und man lässt sich von dieser dann inspirieren, wo es textlich hingehen könnte.
Ihr spielt auf großen Festivals wie dem Nova Rock in Österreich und in kleinen Clubs wie dem Capitol. Wo spielt ihr denn lieber?
Bei uns spielt die Größe gar keine Rolle. Dort, wo wir noch nicht so bekannt sind, spielen wir die kleineren Shows, in Österreich hingegen auch in den ganz großen Hallen. Das ist fast schon das Maximum, was man da erreichen kann. In der Schweiz sind wir, obwohl das unser Land ist, noch weit davon entfernt. Und Deutschland liegt so mittendrin.
Was ist das Besondere an einem Clubkonzert?
Das ist schwierig in Worte zu fassen. Bei einem Festival sind die Leute vier Tage in dem Modus drin, das macht das Ganze sicherlich etwas ausgelassener. Dort können wir auch Leute erreichen, die wir sonst nicht erreicht hätten. Aber bei den Solo-Konzerten kommen nur die, die es auch wollen. Da hat man dann auch eine eingefleischte Crowd, die die Musik feiert. Das hat alles seinen Reiz. Der Mix macht’s aus. Wir schätzen das sehr.
2008 habt ihr euch gegründet und habt in 16 Jahren sicherlich viel gesehen. Wie beschreibst du die bisherige Zeit als Band?
Uns macht jeder Auftritt wahnsinnig viel Spaß, und wir gehen gerne überall hin. Aber es ist natürlich viel passiert, über das man dann immer mal wieder schmunzelt und lacht. Wir haben mit Spaß an der Freude begonnen und dann irgendwann mal auf einem Dorffest gespielt.
Und dann ging es so richtig los?
Ja! Es hat gepasst, und man hat es wieder gemacht. Daraus ist heute ein großer Betrieb geworden; das hätte niemand von uns gedacht. Anfangs hatten wir alle noch 100-Prozent-Jobs, aber jetzt arbeiten alle im Fäaschtbänkler-Betrieb. Es ist das Schönste, dass wir das alles miteinander erlebt haben und die Geschichte so gewachsen ist.
Was ist dein Traum für die Zukunft?
Unsere Philosophie ist immer gewesen, sich nie groß ein Ziel zu setzen, sondern die Freude zu behalten an dem, was man hat. Natürlich gibt es aber verrückte Geschichten wie das Wacken-Festival oder Rock am Ring und Rock im Park. Das wäre schon lässig, wenn wir da hinkommen würden – einfach, weil wir dann auch extreme Exoten auf dem Festival wären.
Info
Mannheim, Sonntag, 20. Oktober, 20 Uhr, Capitol. Karten für 39,90 Euro unter Telefon 0 621 / 40 17 14 20 oder online auf www.capitol-mannheim.de.