Artort Heidelberg

Festivalstimmung im Doppelpack

Der diesjährige Artort besteht erstmals aus zwei Teilen und findet an zwei Spielorten statt.

04.04.2022 UPDATE: 05.04.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 32 Sekunden
Die Tänzer Amancio Gonzalez und Sade Mamedova verraten bei „Radio TeVau“ ihre Wünsche und Träume. Foto: zg

Von Ingeborg Salomon

Heidelberg. Kann ein zum Abbruch bestimmtes Autohaus ein Sehnsuchtsort sein? Bernhard Fauser und Jai Gonzales, die stets kreativen Macher des Unterwegstheaters, haben diese Frage für das ehemalige Gebäude von VW-Bernhardt in der Hebelstraße 7 bereits beantwortet – letzten Sommer beim Artort-Festival. Da das Gebäude immer noch steht (glücklicherweise!) und die Spielstätte der quirligen Truppe direkt nebenan liegt, nutzt das quirlige Duo auch dieses Jahr diesen ungewöhnlichen Ort und bespielt die stattlichen 5000 Quadratmeter. Der Artort 2022 hat sogar erstmals zwei Teile:

> Uraufführung Radio TeVau am 27. April um 20 Uhr: Choreografin Jai Gonzales hat sieben Solisten und Solistinnen eingeladen gemeinsam eine Utopie zu entwickeln. "Tänzer und Tänzerinnen aus aller Welt besetzen eine Radio- und Fernsehstation, um für ein paar Stunden in den Äther, die unendliche Weite, all das hinaus zu senden, was sie wollen, wovon sie träumen, wovor sie zittern. Sie erzählen von ihrem Universum und über die Temperatur unserer Gesellschaft", so die Choreografin. Gemeinsam mit einem Kameramann und viel Live-Musik stellt das Ensemble in der Hebelhalle und im Autohaus zeitlose Fragen: Wie umgehen mit Vergänglichkeit und natürlichen Grenzen? Wie viele Wahrheiten gibt es? Was weiß der Körper eher als der Geist? Wie geht es weiter, wenn es nicht mehr weiter zu gehen scheint? Aktueller geht’s kaum.

> Yimby – Urban Paradies startet am 18. Juni ab 16 Uhr. Bis 27. Juli wird die asphaltierte Brache rund um das Autohaus in einem Garten verwandelt. Rund 70 regionale und internationale Künstler und Künstlerinnen haben hier Gelegenheit, sich und ihre Arbeit zu präsentieren. Mit dabei sind etwa Vertreterinnen der Gedok Heidelberg und die Galeristin Petra Kern. Auf vier Etagen des Autosalons und dem begrünten Außenbereich verwandeln sie das einstige Firmengebäude in eine chillige Zone der Ruhe. Dass das Thema "Flowerpower" sich gewissermaßen aufdränge, sei die Verheißung für einen traumhaften Sommer mit vielen Openair-Live-Konzerten, Kunst-Kinderworkshops und abwechslungsreichen Veranstaltungen von Autorenlesung bis Zeitmusik, von Pop über Jazz bis Klassik, so die Pressemitteilung.

"Maria", ein ausgemustertes Arbeitsschiff aus dem Rhein-Main-Kanal in Bamberg, das früher zum Brücken- und Kanalbau im Einsatz war, wird in diesem Sommer wieder "Brücken" bauen, wenngleich auf dem Trockenen. Als Mittelpunkt des urbanen Paradieses ist es in der Hebelstraße 7 Skulptur und Sehnsuchtsobjekt gleichermaßen; rundherum wird gefeiert, musiziert, getanzt, gestaunt und gelacht.

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Info: Eine aktuelle Programmübersicht sowie alle Termine gibt es ab 11. April unter www.unterwegstheater.de; an diesem Tag startet auch der Vorverkauf, auch bei allen RNZ-Geschäftsstellen.

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