Die Alte Feuerwache am Mannheimer Messplatz. Foto: Gerold
Mannheim. (sal) Planen und hoffen ist auch beim Festival Lesen.Hören15 die Devise. Ob das Festival im Frühjahr 2021 wie gewohnt und/oder coronakonform stattfindet, weiß das Team um Programmleiterin Insa Wilke zum jetzigen Zeitpunkt verständlicherweise noch nicht. Unabhängig von Corona gebe es eine Vielzahl an Neuerscheinungen und Themen, die besprochen werden wollten, und man sei das Festival auch der Kulturbranche sowie allen Künstlern und Künstlerinnen schuldig, deren Existenz gerade bedroht ist, heißt es in der Pressemitteilung.
Der Termin steht jedenfalls fest: Vom 17. Februar bis 7. März 2021 soll sich in der Alten Feuerwache wieder alles um Literatur drehen. Auch wenn Corona kein "China-Virus" ist, wie der gerade noch amtierende US-Präsident erklärte, ist das Grund genug für die quirligen Festivalmacher für einen Chinaabend. Geplant ist auch eine Retrospektive, die Zukunft betreffend: Philip K. Dicks "Blade Runner" bekommt das Wort, und der Regisseur Marc Bauder, der mit einem fantastischen Film auf Roger Willemsens Zukunftsrede "Wer wir waren" geantwortet hat.
Was in den Monaten des Abstandsgebots schmerzlich gefehlt hat, ist einander etwas zu erzählen. Ohne Bildschirm dazwischen. Wie ginge das besser als mit Lebenslektüren? Shary Reeves, das charismatische Multi-Talent, das eine ganze Generation geprägt hat, eröffnet mit den Büchern ihres Lebens das Festival, Pinar Atalay an ihrer Seite. Aber auch Helga Schuberts Geschichten vom Aufstehen seien Lebenslektüren, und Christoph Ransmayrs "Kurze Geschichte vom Töten" erst recht, heißt es.
Katja Lewina fordert auf: "Let’s talk about Sex". Lesen.Hören lädt ein zu Pop und Politik, Zukunft und Zuversicht, mit Erzählen und Erinnern und Kram-Gedanken. Was das ist, erklärt Büchner-Preis-Trägerin Elke Erb: "So hältst die Sterne du in ihren Bahnen. (...) / Lass deinen Kram wie Himmelskörper strahlen / und denke dir zum Abschluss Brombeerranken."