In der Friedrich-Ebert-Anlage 11 hat das UnterwegsTheater jetzt eine Dependance. Foto: Privat
Von Isabelle von Neumann-Cosel
Heidelberg. Das UnterwegsTheater hat in seiner wechselvollen Geschichte schon viele verschiedene Räumlichkeiten mit Beschlag belegt – aber noch nie mitten im Zentrum Heidelbergs. Doch neuerdings leisten sich die Macher des UnterwegsTheaters eine kleine Dependance am Rand der Altstadt: FEA 11 (Friedrich-Ebert-Anlage 11), eine Mischung aus Galerie und Performance-Salon, liegt in kurzer Laufweite vom Bismarckplatz.
Die neue Location, Ladenlokal einer ehemaligen Schneiderei, bietet auf 90 Quadratmetern in zwei Ebenen ideale Bedingungen für Ausstellungen und kleine, besondere, aus dem Rahmen fallende Veranstaltungen. Man darf sicher sein, dass Jai Gonzales und Bernhard Fauser mit viel Fantasie, konzeptionellem Gespür und außerordentlich guter Vernetzung in der lokalen (Künstler-)Szene hier eine Art modernen Kultursalon realisieren werden. Eine erste Kostprobe verspricht die Multi-Media-Installation "Elektroladen" von Niels Herbstrieth (16. 2., 18 Uhr), der als unermüdlicher elektronischer Tüftler mit seinen musikalischen und optischen Beiträgen zum festen Inventar des UnterwegsTheaters gehört. Angekündigt ist eine Mischung aus "Museum, Bällebad, Installation und Club" – und mit von der Partie werden auch einige der Künstler des gleichzeitig in der Hebelhalle stattfindenden Festivals TECart dance 2020 sein. Mit diesem neuartigen Festival (13. bis 22. Februar) präsentiert das UnterwegsTheater in fünf ausgewählten Produktionen einen hoch aktuellen Trend in der internationalen Tanzszene: das Aufeinandertreffen von Medienkunst und Tanz.
Mit dabei sind unter anderem der Japaner Shumpei Nemoto, dessen ausgetüfteltes Spiel mit seinem elektronischen Doppelgänger in der Hebelhalle noch in bester Erinnerung ist (15. 2.). Auch die ehemalige Forsythe-Solistin Jone San Martin ist bei Heidelberger Tanzfans bestens bekannt. Sie hat sich für ihren TECart dance – Beitrag "Atlas / Any Body Sounds" (20. 2.) mit dem Kölner Choreographen Emanuele Soavi zusammengetan, um die Beziehung zwischen Sound und Körper zu erforschen.
Info: Während die Hebelhalle weiterhin als professionelle Tanzbühne zur Verfügung stehen wird, lockt FEA11 mit kleinen Formaten und großen Überraschungen. Eine "Sound und Wordperformance" von Constanze & Norbert Illig trägt den Titel "Karten aus dem Kasten" (18. 2., 20 Uhr); die Reihe Public Spirit-Blind Date wird eröffnet von Angelika & Lothar Binding, die gemeinsam zur "Tanzstunde" laden (29. 3., 18 Uhr); die Fotografen Milan Chlumsky (15. bis 22. 3.) und Oliver Mezger (1.5. bis 5. 4.) zeigen ihre Arbeiten; Birgit Sohl, die Witwe von Pieter Sohl, präsentiert ihre erste eigene Ausstellung (26.4. bis 10. 5.).