Hintergrund - Eberbacher Seitenrück - Buckelapfel

10.01.2021 UPDATE: 10.01.2021 06:00 Uhr 43 Sekunden

Fast wäre er weg gewesen, der Eberbacher Seitenrück, volkstümlich Buckelapfel genannt; die Rettung ist das Ergebnis von Engagement und Spürsinn. Vor allem auf dem Breitenstein war die lokale Traditionssorte früher verbreitet.

Den Namen verdankt er wohl der typischen ungleichmäßigen Form, bei der eine Seite meist stärker ausgeprägt ist. Bewährt hat er sich aber sicher wegen seiner Eigenschaften: Der kräftige Baum wächst schnell heran, ist robust und fruchtet gut, die Äpfel reifen im Oktober und halten sich bis in den März, sie eignen sich als Tafelobst ebenso wie zur Verwertung.

Nach dem Krieg ist Robert Joho Baumwart ("Feldschütz") auf dem Breitenstein und veredelt dort einige Bäume mit dem Buckelapfel, zusammen mit dem Kumpfenapfel und dem Frankfurter nimmt er ihn in eine Liste lokaler Sorten auf. Die entdeckt Klemens Bernecker bei seinem NABU-Kollegen Heini Rumetsch, zu diesem Zeitpunkt gibt es nur noch einen Buckelapfel-Standort auf dem Breitenstein.

2005 gelingen Robert Joho erneut vier Veredelungen, fast zehn Jahre später, am 9. Dezember 2014 konnte Bürgermeister Peter Reichert die ersten 15 Setzlinge auf dem Breitenstein pflanzen. Seither können sie von Interessenten über Klemens Bernecker und das Umweltamt der Stadt beziehen. (emb)