Antisemitismus

07.12.2017 UPDATE: 12.12.2017 06:00 Uhr 32 Sekunden

Antisemitismus

Der Begriff bezeichnet eine feindselige Haltung gegenüber Juden. Anhänger der jüdischen Religion wie auch ihre möglicherweise nicht mehr religiösen Nachkommen bilden nach diesem Denken eine vermeintlich minderwertige "jüdische Rasse", die angeblich gemeinsame physische, soziale oder kulturelle Merkmale besitzt.

Im Mittelalter war Antisemitismus meist religiös motiviert und entlud sich in mörderischen Pogromen. Die rassistisch begründete Ideologie zu seiner Rechtfertigung wurde im 19. Jahrhundert geprägt und unterstellt eine "jüdische Weltverschwörung". Während der Nazi-Herrschaft gipfelte dies in der Diffamierung und Entrechtung von Juden und schließlich dem Mord an sechs Millionen europäischer Juden.

In Jahren der Eskalation in Nahost nehmen antisemitisch motivierte Straftaten ("aus einer antijüdischen Haltung heraus begangen") auch in Deutschland zu. Das schließt die Leugnung des Holocaust ein. Zwischen 2001 und 2015 gab es pro Jahr im Schnitt 1522 solcher Straftaten, darunter 44 Gewalttaten. dpa/hol