hintergrund - windkraft neckargemünd

01.01.2016 UPDATE: 01.01.2016 06:00 Uhr 54 Sekunden

In den Jahren 2000 und 2005 wurden vier Flora-Fauna-Habitat-Gebiete auf der Gemarkung der Stadt Neckargemünd ausgewiesen. Ihnen allen wird nun im Managementplan ein guter Erhaltungszustand diagnostiziert.

Die Gebiete "Westlich Dilsberg" und "Mückenloch" sind gekennzeichnet durch den Lebensraumtypus "magere Flachland-Mähwiese". Durch ausgedehnte Streuobstwiesen mit Gehölz und Gebüschen gelten sie als wichtiger Lebensraum für Neuntöter, Spechte, Gartenrotschwanz und Wendehals. Beeinträchtigungen gibt es wegen einer intensiveren Landwirtschaft und der Bewirtschaftung ehemaliger Mähwiesen als Pferdeweiden. Düngung und vermehrter Früh- und Vielschnitt sind ebenfalls potenzielle Entwicklungshemmer. Durch westexponierte, kleinstrukturierte Hänge bildet das Gebiet "Westlich Dilsberg" zudem einen zentralen Reptilienlebensraum, vor allem für die Äskulapnatter.

Das Gebiet "Nordwestlich Dilsbergerhof" ist ebenfalls ausschließlich als "magere Flachland-Mähwiese" gekennzeichnet. Hier gelten dieselben Beeinträchtigungen wie in den beiden zuvor genannten Gebieten.

Das Gebiet "Neckarberge NSG Sotten" weist durch kleine Teiche und Bäche neben den "mageren Flachland-Mähwiesen" noch die Lebensraumtypen "natürliche nährstoffreiche Seen" und "feuchte Hochstaudenfluren" - also mit hoch wachsenden, mehrjährigen krautigen Pflanzen bestandene Flächen - auf. Es wird als geeignet zur Kammmolchlaichung bezeichnet, bietet günstige Voraussetzungen als Reptilienlebensraum und ist beliebter Rastplatz von Zugvögeln. 37 Brutvogelarten wurden hier gezählt ebenso wie viele seltene Arten wie Schwarzspecht, Hohltaube, Sommer- und Wintergoldhähnchen, Kleiber oder Wald-Baumläufer. "Außerdem wurden für die Tümpel des NSG ,Sotten’ 2014 drei rufende Laubfrösche gemeldet", heißt es zudem im Managementplan. Nicht zu vergessen: Das Gebiet ist von kulturhistorischer Bedeutung. mare