Hintergrund - Jüdischer Friedhof Heinsheim

07.09.2022 UPDATE: 07.09.2022 06:00 Uhr 33 Sekunden

Die Juden aus Heinsheim und Umgebung beerdigten ihre Toten seit dem 16. Jahrhundert auf dem jüdischen Friedhof in Heinsheim. Er wurde nicht nur von der jüdischen Gemeinde Heinsheim, sondern von weiteren 25 jüdischen Gemeinden in der Umgebung als Begräbnisstätte genutzt.

Der Friedhof war eine bedeutende Einnahmequelle für die jeweilige Heinsheimer Ortsherrschaft, auf deren Grund sich der Friedhof befand, wofür im frühen 18. Jahrhundert jährlich zehn Gulden, ab 1766 dann zwölf Gulden Erbzins zu zahlen waren.

Alle 50 Jahre waren weitere Zahlungen fällig. Ebenso war bei jeder Bestattung ein Sterbegeld an die Ortsherrschaft zu entrichten.

Der Friedhof war anfangs umzäunt und wurde 1718 ummauert. Die Abgaben an die Grundherrschaft wurden 1857 abgelöst, als der Friedhof in das Eigentum der Heinsheimer Begräbniskongregation kam.

Der Friedhof wurde im Lauf der Jahrhunderte mehrfach erweitert und umfasst heute eine Größe von 10.764 Quadratmetern. Die Grabsteine sind überwiegend aus regionalem Keupersandstein gefertigt. (fsd)