Hintergrund Hochwasser Heidelberg

07.01.2018 UPDATE: 07.01.2018 06:00 Uhr 43 Sekunden

> Hochwasser in Heidelberg laufen nicht immer so glimpflich ab wie das aktuelle am Dreikönigstag. Vielen ist noch das berüchtigte Weihnachtshochwasser von 1993 in Erinnerung, als bei einem Pegelstand von 6,61 Metern die Obere Neckarstraße überflutet wurde. Gemessen an früheren Katastrophen war das allerdings noch recht wenig: Am ersten Sandsteinpfeiler der Alten Brücke, aber auch am Eckhaus zur Pfaffengasse, zeugen Hochwassermarken von ganz anderen Wasserständen: Am schlimmsten war die Eishochwasserkatastrophe vom 29. Februar 1784. Zwei Tage zuvor war die alte Neckarbrücke aus Holz weggerissen worden, in der Altstadt wurden 39 Häuser zerstört und 290 beschädigt. Danach wurde eine Querung aus Stein, die heutige Alte Brücke, gebaut. Im Haus an der Pfaffengasse ist die Marke von 1993 im Sockelputz verewigt, die von 1784 reicht bis zu den Fensterbänken im ersten Stock.

Das zweitschlimmste Hochwasser datiert von Ende Oktober 1824 - damals stand der Neckar bis kurz vor der Hauptstraße. Gut ein Meter drunter lag der Pegel bei der schwersten Überflutung der Nachkriegszeit am 29. Dezember 1947 - die erste Bewährungsprobe für die "neue" Alte Brücke: Sie war am 29. März 1945 von der Wehrmacht gesprengt worden und wurde am 26. Juli 1947 nach 16-monatigem Wiederaufbau neu eröffnet. hö