Energiewende

Neue Stromtrasse Wahle-Mecklar offiziell eingeweiht

Für das Fortschreiten der Energiewende ist auch der Netzausbau wichtig. Zwischen Niedersachsen und Hessen wurde nun eine wichtige Trasse dafür fertiggestellt.

27.11.2024 UPDATE: 27.11.2024 17:35 Uhr 1 Minute, 2 Sekunden
Fertigstellung der Wahle-Mecklar-Stromleitung
Die Stromleitung Wahle-Mecklar soll sich nach vier Jahren rechnen.

Einbeck (dpa) - Die Stromtasse Wahle-Mecklar zwischen Hessen und Niedersachsen ist nach sechs Jahren Bauzeit fertig. Niedersachsens Energieminister Christian Meyer (Grüne) und Hessens Wirtschaftsminister Kaweeh Mansoori (SPD) weihten die 230 Kilometer lange Leitung im Automuseum PS-Speicher im niedersächsischen Einbeck ein. Die Höchstspannungsleitung des Betreibers Tennet soll Windenergie von Nord- nach Süddeutschland transportieren. 

Von Mecklar bei Bad Hersfeld bis Wahle bei Peine führt die neue 380-Kilovolt-Leitung über 566 Strommasten und verläuft circa 20 Kilometer unterirdisch. Als Letztes wurde ein Abschnitt in der Region Göttingen fertiggestellt. Die Arbeiten am 65 Kilometer langen hessischen Abschnitt wurden bereits im September 2023 beendet. Bei Göttingen hatten bei Erdarbeiten Mitte 2022 Steinzeitfunde für Aufsehen gesorgt. Die Gesamtkosten für das Projekt wurden in früheren Angaben von Tennet mit 1,3 Milliarden Euro beziffert.

"Niedersachen wird mit der Energiewende zum bundesweiten Powerhouse", sagte Meyer. Der größte Anteil grüner Energie werde zukünftig dort erzeugt und transportiert. Der Netzausbau müsse zügig weitergehen, um hohe Kosten durch die Abregelung ungenutzter Windenergie zu vermeiden. Die Verlegung unterirdischer Leitungen helfe bei der Akzeptanz in der Bevölkerung. Wahle-Mecklar ist laut Betreiber Tennet eines von vier Pilotprojekten, bei denen Höchstspannungskabel mit Wechselstrom unter der Erde verlegt werden.

Tennet: "Projekt rechnet sich nach vier Jahren"

Wahle-Mecklar sei wichtig für die Stromversorgung in Nord- und Osthessen und dämpfe die Kosten bei Netzentgelten, sagte Mansoori. Jede neue Leitung in Nord-Süd-Richtung verringere kostenintensive Maßnahmen zur Netzstabilisierung. Tennet-Chef Tim Meyerjürgens sprach von einem großen Schritt für die Energiewende und den Netzausbau in Deutschland. Künftig könnten 350 Millionen Euro beim Engpassmanagement eingespart werden. Das Projekt werde sich damit bereits nach vier Jahren gerechnet haben.

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