Tanner: "Selbstverständlich ist der Trainer noch der Richtige"

Hoffenheims Manager nimmt Trainer Marco Pezzaiuoli in Schutz    

07.03.2011 UPDATE: 07.03.2011 14:20 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden
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Hoffenheims Manager nimmt Trainer Marco Pezzaiuoli in Schutz

 

 

Die Kritik an Hoffenheims Trainer Marco Pezzaiuoli wird lauter. Die Bilanz des Bundesliganeulings alles andere als berauschend: 2 Siege, 2 Unentschieden und vier Niederlagen in der Bundesliga, dazu das Aus im DFB-Pokal beim Zweitligist Energie Cottbus. "Wir hören natürlich auf Volkes Stimme", sagte Manager Ernst Tanner, der sich am Sonntag prompt Zeit nahm, um mit den Fans am Trainingsgelände zu diskutieren.

Die Frage nach dem Trainer - nach seiner Einschätzung "von rhetorischer Natur. Selbstverständlich ist der Trainer noch der Richtige." Tanner gibt zu: "Es ist eine sportliche Krise, durch die wir gehen müssen. Aber wir stehen nicht in einer unmittelbaren Drucksituation, die solche Maßnahmen rechtfertigen würde." Aktuell ist die TSG Tabellenneunter, mit neun Punkten Rückstand auf Platz fünf und acht Punkten Vorsprung vor dem Relegationsrang.

Eine Trainerentlassung "bringt doch jetzt gar nix", findet Tanner, der sich vehement für Pezzaiuoli einsetzt: "Man kann ihm nicht sämtliche Schuld zuweisen. Die physischen Daten stimmen. Die Mannschaft hat durchaus läuferische Qualitäten gezeigt. Wir sind genauso viel gelaufen, wie der Gegner", analysiert der Manager. "Das Eklatante war die Zweikampfschwäche. Wenn man nur 40 Prozent seiner Zweikämpfe gewinnt und manche sogar noch weniger, dann muss man da den Hebel ansetzen. Er kann auch nicht auf den Platz gehen und eine bessere Zweikampfquote haben. Wir müssen daran arbeiten, dass es in den Köpfen der Spieler wieder stimmt."

Die Gründe für die sportliche Talfahrt in der Rückrunde sieht der Manager im Umbruch nach Neujahr: "Wir hatten eine äußerst schwere Situation im Winter und haben eine sehr junge Mannschaft, die anfällig ist für Leistungsschwankungen. Das liegt nicht immer nur am Trainer. Aber es ist keine Frage, dass der Trainer aufgrund einer solchen Entwicklung immer in der Kritik steht. Aber wir kommen da wieder raus", hofft Tanner.

Doch die Mechanismen der Bundesliga greifen auch im Kraichgau. Tanner verstehe "natürlich", dass der Trainer hinterfrag wird: "Die Schuld wird doch immer sofort am Trainer gesucht. Die andere Frage ist, welchen Effekt Trainerentlassungen in der Vergangenheit hatten. Nachdem wir hier versuchen, langfristig zu arbeiten, muss man dem Trainer auch mal zubilligen, dass er die ein oder andere sportliche Krise durchsteht und gestärkt daraus hervor geht."

Pezzaiuoli erreiche die Mannschaft noch, findet der Manager. Auch wenn die Spieler, seine Vorgaben wenigstens gegen Gladbach nicht umsetzten. Tanner: "Ich war in der Vorbereitung dabei und da war ganz klar kommuniziert, was wir erwarten. Dass es nicht umgesetzt wurde, ist eine andere Sache."

Der Manager fordert hingegen mehr von seinen Spielern: "Die stehen doch auf dem Platz. Wenn die physischen Daten stimmen, dann ist doch ein Teil der Trainerarbeit erfolgreich erledigt. Es liegt an verschiedenen anderen Dingen. Eine Trainerentlassung ist mit die schlimmste Maßnahme, die sie im Verein treffen können. Das ist sicherlich in der jetzigen Situation nicht angebracht."

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