Stanislawski: "Wir müssen nicht geliebt werden"

Trainer Holger Stanislawski versucht, die Erwartungen herunterzuschrauben und hat auch Forderungen an Mäzen Dietmar Hopp      

22.11.2011 UPDATE: 22.11.2011 05:42 Uhr 1 Minute, 22 Sekunden
Stanislawski: "Wir fangen zu schnell an zu wackeln"

Trainer Holger Stanislawski versucht, die Erwartungen herunterzuschrauben und hat auch Forderungen an Mäzen Dietmar Hopp

 

 

 

Hoffenheim auf Rang 9 in der Tabelle, vier Punkte auf Platz 6, aber nur noch 5 Punkte Vorsprung auf Rang 16. Schon vor dem Spiel gegen den Hamburger SV stutzte Trainer Holger Stanislawski die Erwartungen im und um den Klub zusammen. Im Interview mit "Welt Online" nahm sich der TSG-Coach einige Kernpunkte vor. "Ich bin offen für den Hoffenheimer Weg, mehr mit eigenen Leuten aus dem Nachwuchsbereich zu arbeiten. Aber dann kann man auch nicht voraus setzen, dass wir Deutscher Meister werden."

Stanislawski setze auf den Sparkurs der TSG. Die Verluste in der Bilanz im Vergleich zum Vorjahr habe man bereits um über 50 Prozent senken können, verriet der Trainer. "Und in der nächsten Saison sieht es auch schon danach aus, dass wir es noch weiter runterschrauben. Nur das kann der Weg sein. Nur dann arbeitet man als solider Verein, der auf gesunden Füßen steht."

Auch das öffentliche Auftreten der TSG kritisierte Stanislawski hart: "Meiner Meinung nach wurde hier eine zeitlang darum gekämpft, geliebt zu werden. Aber das wird man nicht als Verein. Es gibt hier einige Vereine in der Ecke, die gern mal ein paar Giftpfeile zu uns rüberschießen. Doch um deren Gunst brauchen wir nicht buhlen. Wir müssen nicht geliebt werden. Jeder weiß um die Millionen von Dietmar Hopp. Jeder weiß, wie Ralf Rangnick als Trainer das beschleunigt hat, dem muss man ja heute noch dankbar dafür sein. Aber wir kämpfen um Anerkennung für das, was wir jetzt daraus machen. Da ist mir egal, was andere Vereine über uns denken oder sagen. Neid muss man sich verdienen, Mitleid bekommst du geschenkt."

Daher forderte Stanislawski, Dietmar Hopp müsse sich sowohl aus dem operativen Geschäft sowie der öffentlichen Diskussion zurückziehen: "Er ist natürlich immer omnipräsent in gewissen Fragen, weil er hier vieles angeschoben hat. Aber es macht mehr und mehr Sinn, wenn er im Hintergrund da ist. Er muss im täglichen Geschäft nicht permanent dabei sein und das ist er auch nicht. Er muss informiert sein, er soll involviert sein, aber wir dürfen nicht zulassen, dass er zu jedem Kram seinen Senf abgeben muss. Dafür sind andere da."

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