Obasi verweigert Stanislawski den Handschlag
Dem Stürmer drohen nach seiner Aktion interne Konsequenzen

Dem Stürmer drohen nach seiner Aktion interne Konsequenzen
"Ich habe den Spielern gesagt, wenn ihr vom Platz geht, erwarte ich, dass ihr mit mir abklatscht", betonte Holger Stanislawski in der vergangenen Woche noch ausdrücklich in der "Bild"-Zeitung. Respekt sei ihm sehr wichtig, so der Trainer. "Ich bedanke mich damit bei euch für eure Leistung. Ob sie gut war oder schlecht, darüber reden wir am nächsten Tag. Da bringe ich euch gegenüber Respekt entgegen und ihr mir. Das nicht zu machen, geht gar nicht."
Und es geht eben doch. Als Stürmer Chinedu Obasi nach einer indiskutablen Leistung in der 69. Minute in Stuttgart ausgewechselt wurde, ging er einfach an Stanislawski vorbei: ohne abzuklatschen. "Das ist so, als würde ich einen Spieler nach einem Fehler im Training mit Missachtung strafen, nicht mehr mit ihm reden. Das tue ich auch nicht", sagte Stanislawski zur "Bild". Der Vorfall eine Bagatelle?
Schon zum zweiten Mal innerhalb eines Monats fällt der Stürmer nun unangenehm auf. Auch vor dem Auswärtsspiel gegen Köln gab es Ärger. Als Obasi und Musona das Mittagessen vergaßen und fast zu spät zur Abfahrt des Busses gekommen wären, wurden sie von Stanislawski kurzerhand aus dem Kader gestrichen. "Wenn sie, statt zum Essen zu kommen, im Bett liegen, wie soll ich mich auf sie verlassen können, wenn es um’s Spiel geht? Wer schon beim Essen nicht auf der Höhe ist, kann es auch nicht sein, wenn es darum geht, die Zuordnung bei den Standards einzuhalten. Deshalb ist das ein No-Go." Genauso, wie nicht abzuklatschen. Da der Trainer das Thema so ausdrücklich und ausgerechnet in der Vorwoche in der "Bild"-Zeitung betonte, ist man gedrängt, Obasis Handlung als Respektlosigkeit zu verstehen.
Stanislawski - auf den Vorfall angesprochen - funkelte auch am Tag nach dem Spiel noch wütend mit den Augen. Obasi dürfte eine saftige Strafe drohen. Stanislawski über die Konsequenzen: "Das thematisieren wir nicht öffentlich, aber intern schon!"