Babbel übernimmt Verantwortung für das Pokal-Desaster

Der Trainer stellte sich am Sonntag vor sein Team  

20.08.2012 UPDATE: 20.08.2012 04:30 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde
Babbel übernimmt Verantwortung für das Pokal-Desaster

Der Trainer stellte sich am Sonntag vor sein Team

Auch am Tag nach der bitteren Pokal-Blamage in Berlin schien Markus Babbel noch mitgenommen. Das 0:4, eine historische Niederlage, gegen den Berliner AK, tat Babbel noch sichtlich weh. 1899 Hoffenheims Trainer reagierte, und stellte sich demonstrativ vor seine Truppe, die ihn tags zuvor so kläglich im Stich gelassen hatte.

"Ich habe es nicht geschafft, sie so einzustellen, dass sie mit dem Engagement zur Sache geht, wie es von Nöten ist", sucht Babbel die Schuld bei sich. "Das habe ich nicht geschafft, deshalb muss ich die Niederlage auf meine Kappe nehmen."

"Natürlich ist man erst einmal erstarrt", berichtet Babbel von seinem Innenleben direkt nach dem Spiel. "Mir fehlten gestern die Worte. Ich war selbst nicht in der Lage, da zu reagieren. Deshalb muss ich die Schuld hauptsächlich bei mir suchen und nicht bei der Mannschaft."

"Wir haben einen kompletten Blackout gehabt, alle miteinander. Ich könnte irgendwelche Erklärungen geben, wie: Der Rasen war zu hoch, oder es war zu heiß. Das ist alles Bullshit. Wir haben versagt, ohne Wenn und Aber. Leider können wir es nicht mehr gutmachen. Das ist ein Spiel, wo man keine zweite Chance bekommt. Das haben wir vergeigt. Wir sind hingefallen, jetzt gilt es, aufzustehen und es in Gladbach wieder gutzumachen."

Für Babbel ist es in Berlin schon die zweite, bittere Niederlage binnen kürzester Zeit. Nach seinem Abgang von Hertha BSC im Dezember 2011, der zur Schlammschlacht geriet, verlor Babbel mit Hoffenheim im Saison-Endspurt bei der Alten Dame. Nun die erneute herbe Niederlage. Babbel: "Langsam wird es unangenehm, nach Berlin zu kommen. Es ist scheinbar nicht mein Pflaster."

Das Pokal-Aus sei "ein klassischer K.O.", findet Babbel. So etwas habe er "noch nie erlebt", gesteht der Trainer, der einst mit Bayern München selbst mit 0:1 gegen Vestenbergsgreuth im Pokal rausflog. "Aus unerklärlichen Gründen haben wir einen Tag erwischt, wo wir komplett versagt haben. Jetzt gilt es zu besprechen, dass vieles, was wir angefangen haben, gut ist und wir entweder diesen Weg weitergehen, oder jetzt in Selbstmitleid zerfließen."

Die Konsequenzen für das Team: Jeder steht noch mehr unter Beobachtung. Babbel: "Was ich nicht mag, ist, wenn man nicht aufsteht. Wir haben Scheiße gebaut, dazu muss man stehen. Dafür bekommen wir genügend Hohn und Spott. Den haben wir auch reichlich verdient, weil wir eine desolate Leistung gezeigt haben. Aber jetzt können wir den Laden nicht zusperren. Jetzt gilt es, aufzustehen."

Besonders die Defensive muss sich steigern. Andreas Beck wirkte auch ohne Kapitänsbinde desolat. Matthieu Delpierre ist noch ein gutes Stück davon entfernt, die Abwehr zu stabilisieren und derzeit fast ausschließlich mit sich selbst beschäftigt. Die jungen Vestergaard und Thesker konnten die Abwehr alleine nicht stützen. Der frühere Innenverteidiger Babbel gibt zu: "Am Samstag hat sich gezeigt, wer besser defensiv gearbeitet hat." Der Regionalligist.

Babbel will nicht alles vorgeben. Der Trainer hofft: "Ich erhoffe mir einen Selbstreinigungsprozess. Jeder Schaden muss auch einen Nutzen haben. Mit so einer Einstellung besteht man noch nicht einmal gegen einen Viertligist. Die Jungs sollen die Zeit nutzen, miteinander zu reden und nicht nur vom Trainerteam zu hören, was alles passieren muss." Den freien Tag hat Babbel am Montag nicht gestrichen: "Auch ich brauche diesen Tag frei, um alles zu verarbeiten."

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