Auch Rathauschefin Patricia Rebmann hilft persönlich als Teil des eigens eingerichteten Koordinationsteams bei der Organisation von Impfterminen für Senioren. Foto: Geschwill
Von Sabine Geschwill
Eppelheim. Post von Bürgermeisterin Patricia Rebmann haben vergangene Woche alle Mitbürgerinnen und Mitbürger der Altersgruppe 80 Jahre und älter bekommen. Der Grund: Aktuell werden in den Impfzentren vorrangig Personen über 80 Jahren sowie medizinisches und pflegendes Personal gegen das Coronavirus geimpft. Das Stadtoberhaupt möchte sicherstellen, dass die persönlichen Wünsche der älteren Generation dabei berücksichtigt werden.
Mit der Information für die Betreffenden verband die Stadt ihr Schreiben zugleich mit einem "Angebot zur Unterstützung bei der Schutzimpfung." "Die Stadt Eppelheim möchte mit dieser Aktion einen Beitrag leisten, denn gerade Menschen, die über 80 Jahre alt sind, könnte es schwerfallen, allein zur Impfung zu gelangen, beziehungsweise Impftermine zu vereinbaren", erklärt Rebmann. Die Idee zum Corona-Infobrief hatte die Bürgermeisterin nach einem Gespräch mit Stadt- und Kreisrätin Renate Schmidt (SPD), bei dem es um die besondere Situation älterer Menschen in der Pandemie ging.
"In Eppelheim haben wir 990 Briefe verschickt", informiert Stadtsprecher Christoph Horsch. Wenn jemand die Hilfe der Stadt bei den Terminvereinbarungen oder für die Fahrt zum Impfzentrum benötigt, genügt ein Anruf unter Telefon 0 62 21 / 79 44 01 oder eine E-Mail an die Adresse Impfung@eppelheim.de – dann tritt die Stadt in Aktion. "Die Menschen, die sich bei uns melden, sind impfwillig und bitten uns die Terminierung für Sie zu übernehmen. Wir sind praktisch Erfüllungsgehilfen", erklärt Horsch. "Gemeinsam schauen wir dann, welche Möglichkeiten es gibt." Natürlich werde gefragt, ob nicht vielleicht doch ein Verwandter oder Bekannter helfen kann, so der Stadtsprecher.
Sofern aber Hilfe benötigt wird, übernimmt die Koordination ein Team der Stadtverwaltung, das derzeit aus vier Personen besteht. Auch die Bürgermeisterin gehört dazu: "In dieser Ausnahmesituation bin ich selbst für meine Bürgerinnen und Bürger da, so gut es mir möglich ist," erklärt Rebmann.
Da momentan wegen fehlender Impftermine noch nicht besonders viele Fahrten ins Heidelberger Impfzentrum nötig sind, werden die bisher anstehenden Fahrten vom städtischen Team übernommen. "Wir prüfen derzeit die Mitwirkung eines Personenbeförderungsbetriebes aus Eppelheim, insbesondere für Rollstuhltransporte", sagt Horsch. Die Kosten für die Fahrten übernimmt im Härtefall die Stadt über die Corona-Hilfe.
Rückmeldungen von Impfwilligen, die das Angebot der Stadt in Anspruch nehmen möchten, gab es schon genügend. "Zurzeit bearbeiten wir über 100 Fälle", erklärt der Stadtsprecher. "Es gab aber auch viele Bürgerinnen und Bürger, die anriefen, um sich bei der Bürgermeisterin einfach nur zu bedanken, weil sie diesen Service anbietet." Diese Anrufer konnten aber entweder allein oder gemeinsam mit Verwandten die Impftermine und die Fahrt zur Impfung selbst regeln.
Aller Voraussicht nach soll auch der Personenkreis der über 70-Jährigen von der Stadt per Brief angeschrieben werden, um bei der anstehenden Schutzimpfung Hilfe in Anspruch nehmen zu können. "Allen nachfolgenden Personengruppen stehen wir bei Fragen zur Seite und helfen bei Problemen gerne weiter", so Horsch.