Auch der Glühweinmarkt im Zeitwald fällt Corona zum Opfer. Foto: Falk-Stéphane Dezort
Bad Rappenau. (fsd) Die Vereinsvorsitzende Andrea Kürschner-Riedel hatte es im Gespräch mit der RNZ schon geahnt, jetzt ist es Gewissheit. Bei seiner Mitgliederversammlung hat sich der Verein "Glühwürmer" für die Absage des Glühweinmarkts im kommenden Januar im Zeitwald ausgesprochen. "Wir haben die Veranstaltung 13 Jahre lang hochgepeppelt", sagt Kürschner-Riedel. "Jetzt eine abgespeckte Version durchzuziehen, wäre eine Enttäuschung auf jeder Ebene."
Denn aufgrund zahlreicher Verordnungen müssten die Verantwortlichen auf einige Dinge verzichten, die den Glühweinmarkt besonders machen. Beispielsweise die Lagerfeuer, den Krämermarkt und den allabendlichen Auftritt der Alphornbläser.
Die Entscheidung, die einstimmig getroffen wurde, ist den Vereinsmitgliedern aber nicht leicht gefallen, denn alle sind selbstständig, betreiben ein Gewerbe und sind daher eigentlich auf Einnahmen dringend angewiesen. "Wir bräuchten eigentlich Geld in der Kasse, aber nicht unter diesen Voraussetzungen", betont die 56-Jährige, die als Schaustellerin seit Januar praktisch keine Einnahmen mehr hat. "Die Veranstaltungen werden verständlicherweise alle abgesagt. Aber das tut dann natürlich schon weh", sagt Kürschner-Riedel.
Doch die Absage des Marktes, der dann 2022 "mindestens auf dem Niveau wie 2020" wieder stattfinden soll, war nicht das einzige richtungsweisende Thema bei der Mitgliederversammlung. So wurde Frank von Olnhausen zum neuen Vorsitzenden gewählt, nachdem Kürschner-Riedel "aus persönlichen Gründen" nicht mehr zu Wahl stand.