Schriesheim

Was Bürger für die Heidelberger Straße wollen

Das fragte die Grünen Liste. Am Wochenende autofrei?

27.10.2022 UPDATE: 27.10.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 26 Sekunden
Das Ergebnis der Umfrage am Wochenmarkt-Stand der Grünen Liste war eindeutig. Foto: Kreutzer

Schriesheim. (hö) Da hatte die Grüne Liste am Samstag auf dem Wochenmarkt einen Nerv getroffen: Denn in einer spontanen Aktion fragte man einfach mal die Leute, was sie von einer autofreien Heidelberger Straße, zumindest am Wochenende, halten. Das Ergebnis war eindeutig: Von den 71 Teilnehmern der Umfrage waren 66 (83 Prozent), dafür die Straße von Samstag, 14 Uhr, bis zum Sonntagabend zu sperren – ein bisschen so, wie man es von Ladenburg kennt. Drei Stimmen waren unentschieden, nur zwei ganz dagegen.

Für eine zeitweise Sperrung scheint es auch kommunalpolitisch einen Konsens zu geben, erst unlängst forderten genau das die Freien Wähler und die Initiative Schriesheimer Bürger. Auch im Bürgermeisterwahlkampf konnten sich die beiden Kandidaten Fadime Tuncer und Christoph Oeldorf darauf einigen, die wichtigste Geschäftsstraße wochenends dichtzumachen. Offen ist nur, wie das erfolgen soll – durch eine Schranke, oder wie in Ladenburg geplant, durch versenkbare Poller. Insofern war "das Thema nicht neu", so Stadtrat Rouven Langensiepe, der den Umfrage-Stand auf die Schnelle organisiert hatte: Man wollte sich erstmals bei den Wochenmarkt-Besuchern umhören, wohl wissend, dass die "Umfrage" natürlich nicht repräsentativ sein kann. Und doch war aufgrund des Zulaufs, "mit dem wir so nicht gerechnet hatten" (Langensiepe), schnell klar: "Was aus der Heidelberger Straße wird, bewegt viele Leute." Neben dem eindeutigen Ergebnis der Umfrage "waren die Gespräche am Stand das Beste".

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Interessant war dabei, dass die Forderungen etlicher Bürger, gerade von Fußgängern, eigentlich noch viel weiter gehen – bis hin zu einer richtigen Fußgängerzone. Denn viele fühlen sich in der heute schon verkehrsberuhigten Heidelberger Straße nicht wohl und fürchten, umgefahren zu werden, wenn sie aus den Läden kommen. Anderen geht es eher um eine höhere Aufenthaltsqualität, wenn man hier Kaffee trinken will. Langensiepe war sich bewusst, dass "es eine einfache Lösung nicht gibt", denn schließlich müssten die Belange der Anlieger und der Geschäfte (samt Anlieferverkehr) ebenso berücksichtigt werden. Und wenn die Bürger schon einmal gefragt werden, kamen noch ganz andere Themen zur Sprache, vor allem die Parksituation und der Parksuchverkehr, nicht nur in der Heidelberger Straße, sondern auch rund ums Schulzentrum. Es war also das große Fass "Verkehr", das da aufgemacht wurde – und Langensiepe bekannte: "Dass das so viele Leute beschäftigt, haben wir ein Stück weit unterschätzt."

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