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GAL-Politikerin Gabriele Faust-Exarchos ist tot

Die Alt-Stadträtin starb im Alter von 71 Jahren. Sie war eine "Gallierin" mit Herz und Verstand.

01.10.2022 UPDATE: 01.10.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 26 Sekunden
Gabriele „Gabi“Faust-Exarchos. Foto: K

Heidelberg. (hob) Sie drängelte sich nie in den Vordergrund und setzte sich doch mit viel Wärme und Herz für Heidelberg und die Altstadt ein. Gabriele Faust-Exarchos, Gründungsmitglied der Grün-Alternativen Liste (GAL), die von ihren Freunden stets "Gabi" genannt wurde, ist am 21. September plötzlich und unerwartet im Alter von 71 Jahren gestorben.

"Wir haben sie alle sehr gemocht, vor vier Wochen habe ich sie noch persönlich auf der Straße getroffen", sagte Oberbürgermeister Eckart Würzner am Donnerstag im Haupt- und Finanzausschuss, bevor sich die Stadträtinnen und Stadträte zu einer Schweigeminute erhoben. Von 2009 bis 2014 saß Gabriele Faust-Exarchos selbst für die GAL im Gemeinderat. Davor war sie 22 Jahre lang im Bezirksbeirat Altstadt aktiv – von 1997 bis 2004 als Kinderbeauftragte des Stadtteils. "Sie wird uns allen schmerzlich fehlen", sagte Würzner: "Sie war immer freundlich und nett. Die Art und Weise, wie sie den Umgang mit dem Gemeinderat gepflegt hat, war vorbildlich." Dabei gab es auch enge persönliche Beziehungen: Beim Mann der Altstadträtin, Michael Exarchos, trafen sich die Stadträtinnen und Stadträte unterschiedlicher politischer Couleur über viele lange Jahre nach den Sitzungen in der Griechischen Taverne in der Bergbahn-Station.

"Lange Jahre war Gabi unsere ,Frontfrau’ bei den Heidelberger Frauenorganisationen und Bündnissen", schreiben GAL-Stadträtin Judith Marggraf und Bezirksbeirat Gerd Guntermann in ihrem Nachruf auf ihre Wegbegleiterin. Sie erinnern daran, dass Faust-Exarchos Anfang der 1990er-Jahre maßgeblich an den "Zukunftswerkstätten" beteiligt war. Die Verbesserung der Bedingungen für Altstadtkinder durch Spiel- und Bewegungsflächen sowie die Schaffung eines Jugendtreffs seien ihr immer ein Anliegen gewesen. "Unter anderem wurde auch dank ihrer Beharrlichkeit während 20-jähriger Bemühungen eine Spielfläche statt einer Tiefgarage auf dem Anna-Blum-Platz geschaffen", erinnern Marggraf und Guntermann. Die Soziologin und Mediatorin, die früher in der Studentenbewegung aktiv war, engagierte sich aber auch für den Erhalt ihrer Altstadt und verhinderte gemeinsam mit ihren Mitstreitern den Stadthallenanbau. Und sie setzte sich für den Ausbau des Straßenbahnnetzes und eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ein.

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"Nicht nur für politische, auch für persönliche Angelegenheiten hatte Gabi immer ein offenes Ohr", betonen Marggraf und Guntermann: "Es war schön und bereichernd, mit ihr all diese Jahre verbringen zu dürfen. Gabi fehlt uns. Wir trauern mit ihrer Familie." Die Trauerfeier findet am Samstag, 15. Oktober, um 14 Uhr in der Heiliggeistkirche statt.

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