Generalsanierung der Pestalozzi-Realschule wird Mammutprojekt
Der Technische Ausschuss bringt die weitere energetische Sanierung der Schule und einen Brückenneubau auf den Weg.

Von Heiko Schattauer
Mosbach. Die Stadt Mosbach ist reich an Schulen. Das ist gut für die Bildung und eröffnet vielfältige Bildungswege. Das bedeutet aber auch fortlaufende Kosten für die Unterhaltung der Schulgebäude. Und zuletzt auch außergewöhnliche Belastungen aufgrund notwendiger und teils überaus aufwendiger Sanierungen. Das mithin größte Erneuerungsprojekt läuft seit nunmehr eineinhalb Jahren an bzw. mit der Pestalozzi-Realschule (Baujahr 1973), die von Grund auf modernisiert wird. Etwa 15 Millionen Euro wird es kosten, die Schule im Katzenhorn wieder auf einen zeitgemäßen Standard zu bringen. In der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses der Stadt Mosbach gab es aber ein erfreuliches "Update", für das die Ausschussmitglieder dann auch gerne grünes Licht gaben.
Zu beschließen waren ergänzende Energiesparmaßnahmen im Zuge der laufenden Sanierung, die wiederum für eine Aufnahme in das (neue) Förderprogramm Klimaschutzplus erforderlich sind. Die Fördergrundlagen erläuterte Juliane Knapp, Leiterin der Abteilung Hochbau bei der Stadt, dem Gremium. So ist bei Erreichen des Effizienzhausstandards 70 eine Förderung von 50 Euro/Quadratmeter Schulfläche vorgesehen, was im Fall der PRS einen Zuschuss von rund 273.000 Euro ergebe.

Dem gegenüber stehen zusätzliche Kosten für eine Dämmung der Bodenplatte im Gebäudeinneren von ca. 192.000 Euro. Die verbessere den energetischen Standard und sorge langfristig für Energiekosteneinsparungen "im Sinne einer nachhaltigen Sanierung", so Knapp, die allerdings auch Nachteile der Zusatzmaßnahme anführte. Der hochwertige Betonwerksteinbelag im Untergeschoss des Bestandsgebäudes gehe durch die darüber gelegte Dämmschicht nämlich verloren. Auch diverse Anpassungen in Planung und Ausführung seien damit verbunden, etwa für die Türhöhen.
"Mit der neuen Förderoption überwiegen aber die Vorteile", fasste Knapp zusammen und empfahl Zustimmung zum Beschlussvorschlag, auch vor dem Hintergrund stark steigender Energiekosten. Bei 273.000 Euro an zusätzlicher Förderung und 192.000 Euro an zusätzlichen Kosten mussten auch die Ausschussmitglieder nicht lange überlegen – und votierten einstimmig für die Sanierungsanpassung.
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Dass man mit Blick auf alle Maßnahmen am Ende wahrscheinlich rund eine Million Euro mehr für die Generalsanierung der PRS investieren wird müssen als ursprünglich geplant, erklärte Juliane Knapp später auf Nachfrage von Gemeinderat Hartmut Landhäußer (SPD). Vor dem Hintergrund der aktuellen Lage sei das durchaus ein gutes Ergebnis, so die Hochbau-Verantwortliche, die sich auch ein Stück weit erleichtert zeigte, dass man bei den Gewerken an der Realschule im Bereich der Sanierung und nicht des Neubaus unterwegs sei. Im letztgenannten Bereich seien Kostenentwicklungen und Verfügbarkeiten nämlich deutlich problematischer. "Der bisherige Verlauf der Maßnahme ist positiv", fasste Knapp zusammen. Der Abschluss der Sanierung ist – Stand jetzt – für den Sommer 2024 vorgesehen.
Nicht von heute auf morgen geht auch die Erneuerung der Brücke über die Bahngleise am Waldhauer in Neckarelz über die Bühne. Der Vorlauf des Vorhabens ist erstaunlich: Bereits 2011 (!) hatte Stadtplaner Klaus Kühnel Pläne für einen Neubau der mittlerweile 85 Jahre alten Brücke vorgestellt. Nun, elf Jahre später, nähert man sich der Umsetzung an. Einstimmig votierte der Technische Ausschuss für einen Ersatzneubau der Brücke, die 1876 erstmals erbaut und 1937 letztmals erneuert worden war. Der Zustand des angejahrten Bauwerks, über das seit vielen Jahren auch der Stadtbus mit einer Ausnahmegenehmigung rollt, sei inzwischen "nicht mehr haltbar", so Klaus Kühnel, eine Ertüchtigung keine Option. Für einen Neubau, der mit Kosten von etwa 2,5 Mio. Euro verbunden ist (und für den man sich eine Förderung von 50 Prozent erwartet), sprachen sich die Mitglieder des Technischen Ausschusses einmütig aus.
Eine abschließende Entscheidung zur Pestalozzi-Realschule und zum Brückenneubau in Neckarelz obliegt nun dem Gemeinderat.