Plus Diedesheim

Tempo 30 steht nicht zur Debatte

Wird die Diedesheimer Steige bald von Anwohnern blockiert?

12.09.2022 UPDATE: 12.09.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 22 Sekunden
Tempo-30-Zone
Symbolfoto: Bernd Wüstneck/dpa

Diedesheim. (cao) "Es geht mir um die Wohnqualität und Sicherheit der Allgemeinheit", macht Ingo Ried deutlich. Nach dem RNZ-Bericht "Der reinste Wahnsinn?" zur Verkehrssituation am Ortseingang von Diedesheim meldete auch er sich in der Mosbacher Lokalredaktion. Als Anwohner der Steige "bekomme ich es täglich mit, dass bergauf, bergab gerast wird".

Das Verkehrsaufkommen habe in den vergangenen Jahren merklich zugenommen, schildert Ried seine Erfahrungen, berichtet von Bremsspuren vor den Kurven und Autos, die über die Bordsteine poltern. "Auch die Radfahrer haben Angst und fahren auf dem Gehweg, aber es passiert nichts vonseiten der Stadt", sagt der Diedesheimer.

Seine Forderungen: ein Tempolimit von 30 km/h auf der gesamten Steige und neuer Asphalt. "Wenn die Lastwagen über die Flicken rasen, macht das furchtbar Krach." Mit seiner Kritik steht Ried nicht alleine da. Rund 100 Unterschriften habe er bereits gesammelt. "Ein paar Anwohner haben sich sogar schon überlegt, sich auf die Straße zu setzen und demonstrativ den Verkehr aufzuhalten."

Eine Messung habe man zuletzt im Januar 2022 in Höhe der Einmündung zur Oberen Geisbergstraße vorgenommen, heißt es vom Mosbacher Ordnungsamt. Das Verkehrsaufkommen liege bei 1500 Fahrzeugen je Richtung an einem Werktag. "Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug in Fahrtrichtung Reichenbuch 45 km/h und in Richtung Güterhallenweg 44 km/h." Eine Messung im September 2021 hatte ähnliche Ergebnisse. Zwischen 14.35 und 17.10 Uhr habe es dabei lediglich vier Beanstandungen gegeben.

Einen festen Blitzer aufzustellen, sei "aufgrund dieser Ergebnisse nicht angezeigt", heißt es von der Stadtverwaltung. "Eine Beschränkung der Geschwindigkeit auf 30 km/h besteht in der Richard-Wagner-Straße, weil dort der eigentliche Eingang zum Kindergarten liegt. Eine Ausweitung auf die Steige steht aktuell nicht zur Diskussion."

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Auch die Polizei weist die Strecke nicht als besondere Gefahrenstelle aus. Von insgesamt 131 Unfällen in den letzten fünf Jahren in Diedesheim hätten sich weniger als ein Dutzend auf der Steige ereignet. Eine herausragende Unfallursache könne man nicht benennen. "Es gab unter anderem Unfälle aufgrund mangelnder Verkehrstüchtigkeit, überhöhter Geschwindigkeit oder beim Abbiegen." In diesem Jahr wurde von den Beamten "bislang ein Unfall auf die Ursache Geschwindigkeit zurückgeführt".

Kontrolliert hat die Polizei die Geschwindigkeit in der Steige bisher noch nicht. "Unser Schwerpunkt bei der Geschwindigkeitsüberwachung liegt auf Unfallhäufungsstellen. Bei der Steige handelt es sich nach aktuellen Erkenntnissen nicht um eine solche."

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