Hasenleiser bekommt Bürgerzentrum und Beachvolleyball-Halle
Die Kapelle im ehemaligen US-Hospital wird zum Treffpunkt umgebaut. Die Eröffnung ist schon für 2023 geplant.

Von Denis Schnur
Heidelberg. Wo früher das Army-Krankenhaus der US-Amerikaner stand, befindet sich jetzt eine riesige Baustelle. Vor allem Wohnraum entsteht auf dem rund neun Hektar großen Hospital-Areal im Süden Rohrbachs. Doch auch das soziale Leben soll dort nicht zu kurz kommen. Dazu werden aus drei denkmalgeschützten Bestandsgebäuden der Amerikaner öffentliche Einrichtungen. Der Stadtteilverein bringt wieder Leben in das ehemalige Wilson-Theater. Aus der Sporthalle der Army wird eine Beachvolleyballhalle. Die wohl wichtigste Rolle fällt jedoch der "Chapel", der Kapelle im Zentrum des Quartiers, zu.
Der relativ kleine Bau, wie große Teile des Areals bereits in den 1930er-Jahren als Teil der Nachrichtenkaserne der Wehrmacht errichtet, soll nämlich zum Bürgerzentrum werden. "Ein zentraler Treffpunkt für die Bewohnerinnen und Bewohner des Hasenleiser und jenen, die neu in das Viertel auf Hospital ziehen" – schreibt die Stadt in einer Vorlage, die vergangene Woche im Konversionsausschuss vorgestellt wurde und die der Gemeinderat am Donnerstag aller Voraussicht nach beschließen wird.
Demnach soll der 283 Quadratmeter große Innenraum der Kapelle in zwei Büroräume, eine Küche und vor allem zwei Mehrzweckräume aufgeteilt werden – ein kleiner für Besprechungen und ein großer, in dem auch größere Veranstaltungen stattfinden können. Vereine sollen die "Chapel" – zum Teil vergünstigt – mieten können, um dort Events auszurichten und das Quartier zu beleben.
Dazu soll auch das Quartiersmanagement Hasenleiser – bislang in der Freiburger Straße ansässig – in die ehemalige Militärkapelle einziehen. Der Verein, der von der Caritas getragen wird, soll zumindest in den ersten drei Jahren die "Chapel" betreiben. Im Anschluss könnte entweder der Stadtteilverein oder ein noch zu gründender Verein – ähnlich wie bei der größeren Südstadt-Chapel – übernehmen. "Aber direkt wollte sich der Stadtteilverein das nicht auch noch aufhalsen", erklärte Bürgermeister Eckart Würzner im Ausschuss. Schließlich hätten sich die Ehrenamtlichen bereits bereit erklärt, das Theater zu bespielen.
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Die notwendigen Umbauten in der Chapel sollen noch in diesem Jahr beginnen. Schon im Sommer 2023 soll sie dann als Bürgerzentrum eröffnet werden. Ihren Betrieb muss die Stadt jährlich mit rund 5000 Euro unterstützen.
An den Zuschüssen dürfte das Vorhaben aber nicht scheitern. Im Gegenteil: Nach dem Bezirksbeirat Rohrbach zeigten sich auch die Gemeinderäte im Konversionsausschuss überzeugt von dem Konzept und stimmten einstimmig zu. "Da geht was, das ist gut!", lobte etwa Karl Emer (SPD). Auch Werner Pfisterer (CDU) als Bewohner des Hasenleisers betonte, dass er sich darauf freue. Und die Grünen sind froh, dass die Aktivierung von Theater, Halle und "Chapel" so zeitnah erfolgt. "Wir schaffen Strukturen, bevor die neuen Bewohner kommen", so Luitgart Nipp-Stolzenburg. "So heißen wir sie richtig gut willkommen."



