Sinsheim-Rohrbach

Von Starkregen, Blumenschmuck und Vereinsförderung

Die Rohrbacher blickten zurück und schauten in die Zukunft. Die Rautalhütte verfällt immer mehr und soll hergerichtet werden.

17.03.2022 UPDATE: 21.03.2022 06:00 Uhr 2 Minuten
In der Bruchstraße weisen Warnsymbole auf der Fahrbahn Autofahrer auf Schulkinder hin. Foto: Gabriele Schneider

Sinsheim-Rohrbach. (gab) Was passierte in Rohrbach im vergangenen Jahr? Und was steht an? Diesen Fragen widmete sich der Ortschaftsrat.

Wenig bewegt hat sich bei der Zahl der Einwohner: Von Ende 2020 bis Ende 2021 stieg sie um fünf Personen auf 2214. 17 Personen starben in diesem Zeitraum. Kamen 2020 22 Kindern Kinder auf die Welt, waren es 2021 dagegen 32.

Von einem lokalen Starkregen und den daraus resultierenden Wassermassen waren im Juni viele Anwohner betroffen, vor allem in der Bruchstraße. Am stärksten hatte es den Kindergarten getroffen, der unter Wasser stand und vorübergehend umziehen musste. Die Reparatur kostete 260.000 Euro, bis auf 20.000 Euro wurde sie von der Versicherung übernommen. Neue Schutzmaßnahmen seien erfolgt oder gerade in Planung. Momentan werden Starkregenkarten angefertigt – auch für Rohrbach.

Vergangenen Sommer bekam der Ort einen neuen Bolzplatz für die größeren Freizeit-Kicker im Dorf. Er misst 20 auf 40 Meter und wurde auf einer Wiese zwischen Sportplatz und Rohrbächle angelegt. Die Stadt ebnete das Areal ein, Ortsvorsteher Friedhelm Zoller eggte und säte Gras. Mit Hilfe von Spendengeldern wurden "Schulkinder-Symbole" finanziert, die auf der Bruchstraße aufgebracht wurden, um zum langsameren Fahren zu animieren. Auch Rohrbach bekam ein Waldsofa, auf dem man sich im Gewann Hälde ausruhen kann. Auf dem Friedhof wurden die alten Bitumen- zu Rasenwegen und neue Urnengräber kamen hinzu.

Die beiden Rohrbacher Jagdbögen sind für die kommenden zwölf Jahre neu verpachtet worden. Am 1. März treten die neuen Jagdpächter ihr Amt an, sie werden sich im Ortschaftsrat noch präsentieren. In der Hoffnung, dass bald wieder risikolos Veranstaltungen stattfinden können, plant Zoller im April ein Treffen mit Vertretern der Vereine. Er hofft, dass zumindest ein Konzert draußen oder ein Fest für Jugendliche realisiert werden könne. "Wenn man sich vorstellt, was wir als Jugendliche alles unternommen haben, muss man doch feststellen, dass die jungen Leute im Moment besonders schlecht dran sind", findet der Ortsvorsteher.

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Statt des Blumenschmuckwettbewerbs möchten die Ortschaftsräte im Juni oder Juli lieber "Tage des offenen Gartens" veranstalten. Die Rohrbacher könnten dann an einem Wochenende ihre Gärten für Interessierte öffnen, Vereine die Bewirtung übernehmen. Auch diese Idee wird im April Gegenstand des Vereinstreffens sein, sagte Zoller.

Bei Interesse möchte der Ortschaftsrat kostenlos Saatgut an Privatleute ausgeben, die auf ihrem Grundstück Blühflächen anlegen möchten. Ittlingen sei hier Vorbild, erklärt Zoller. Blühstreifen heimischer Pflanzen aus einer solchen "Bienenweidenmischung" würden das Ortsbild verschönern und zahlreichen Insekten nutzen. Und außerdem sähen die "vielen kleinen, bunten Punkte" im Ort hübsch aus. Das Budget soll in etwa dem des bisherigen Blumenschmuckwettbewerbs entsprechen, sagte Zoller.

Für Kultur, Sport und Kirchen stellt die Stadt 1,50 Euro pro Einwohner zur Verfügung. Neben einem kleinen Rücklagenpolster verteilen die Ortschaftsräte darum 5250 Euro an Vereine mit viel Jugend- oder Seniorenarbeit oder solche, die einen Beitrag zu Veranstaltungen leisten. Neben Vereinen können sich Kernzeitbetreuung, Posaunenchor und Jugendfeuerwehr freuen.

Ein Aufreger im Ort ist die 50 Jahre alte Rautalhütte. Sie sei "in die Jahre gekommen", findet Zoller. Zudem verfalle sie immer mehr. Vor allem unangemeldete Nutzer setzten Grillstelle und Hütte oft sehr zu. Dennoch werde der Ortschaftsrat nun versuchen, das Areal ein wenig herzurichten. "Zusammen mit den Jagdpächtern oder vielleicht bei so etwas wie der 72-Stunden-Aktion", sinnierte Zoller.

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