Leimen

Gratis Straßenbahn fahren am Wochenende

Aktion zur offiziellen Eröffnung des sanierten Gleisabschnitts.

24.02.2022 UPDATE: 25.02.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden
Vier Tage, nachdem hier die ersten Fahrgäste eingestiegen waren, folgte der große Bahnhof: Feierlich das Band zerschnitten Martin in der Beek (v.l.), Michael Jäger, Elke Zimmer, Hans D. Reinwald, Claudia Felden sowie die Gemeinderäte Rudolf Woesch und Richard Bader. Foto: Alex

Von Sabrina Lehr

Leimen. Freie Fahrt herrscht am Wochenende auf Leimens Straßenbahngleisen – und das im doppelten Wortsinne: Nicht nur fahren die Straßenbahnen der Linien 23 und 24 bekanntlich seit Montag wieder bis zur Endhaltestelle Leimen-Friedhof durch. Am Wochenende, also Samstag und Sonntag, 26. und 27. Februar, ist die Fahrt mit der Linie 23 zwischen Leimen Friedhof und dem Heidelberger Bismarckplatz sowie mit der Linie 24 zwischen Friedhof und dem Heidelberger Hauptbahnhof in beide Richtungen für alle kostenlos. Diese Überraschung verkündete Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV), zur offiziellen Eröffnung des kernsanierten Straßenbahnabschnitts am gestrigen Donnerstag: "Wir wollten uns mit dieser Aktion bei den Anwohnern bedanken."

Es war nicht die einzige gute Nachricht, die anlässlich des großen Bahnhofs zur Fertigstellung von Leimens neuem "Vorzeigeobjekt" wie die per Straßenbahn angereiste Staatssekretärin Elke Zimmer es nannte, verkündet wurde. Nicht nur ist bekanntlich der Neubau von 800 Metern Gleisen, dreier barrierefreier Haltestellen sowie Kanälen und Versorgungsleitungen entlang der Römerstraße einen Monat schneller über die Bühne gegangen als zu Baubeginn im März 2020 vorhergesagt. Wie die Verantwortlichen verkündeten, ist das Projekt auch günstiger als zu Beginn prognostiziert: Insgesamt elf Millionen Euro netto flossen in die Gleiserneuerung. Davon fördert das Land Baden-Württemberg etwa 6,5 Millionen. Rechnet man den Bau der Versorgungsleitungen hinzu, belaufen sich die Kosten auf 17,6 Millionen Euro. Der Anteil der Stadt Leimen liege bei zwei Millionen, der des Zweckverbands Wasserversorgung Hardtgruppe bei 2,7 Millionen Euro brutto. "Da sage noch einer, die öffentliche Hand könne nicht bauen", schmunzelte Reinwald.

Michael Jäger von der Heidelberger Straßen- und Bergbahn (HSB) erinnerte daran, dass die Sanierung der Gleise aufgrund des desolaten Zustands notwendig war. Bekanntlich musste der Streckenabschnitt zwischen den Haltestellen Moltkestraße und Friedhof 2019 gar gesperrt werden, weil Entgleisungsgefahr drohte. Sowohl der OB, als auch die Staatssekretärin, in der Beek und Jäger waren sich aber einig, dass das Bauprojekt nicht nur deshalb sinnvoll war. "Das ist eine Investition in die Zukunft", betonte der RNV-Geschäftsführer. "Die Verbesserungen werden dazu führen, dass sich mehr Menschen für den öffentlichen Nahverkehr entscheiden, das Auto stehenlassen oder sogar abschaffen", war sich Staatssekretärin Zimmer sicher und verwies auf das Ziel der Landesregierung, die Fahrgastzahlen im ÖPNV bis 2030 zu verdoppeln. "Die gute Anbindung ist der Schlüssel zum Erfolg."

Das schien OB Reinwald gerne zu hören und nutzte die Gelegenheit, einen Blick auf den Wunschzettel zu werfen. "Wir haben momentan eine Machbarkeitsstudie über den Ringschluss nach Nußloch laufen", berichtete er. "Eine schöne Sache" wäre es, wenn die bestehende Straßenbahn auch nach Nußloch, Walldorf und Sandhausen führe.

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Bis dahin können sich die Leimener zumindest an dem neuen Gleisabschnitt erfreuen. Wer am Wochenende eine der Gratis-Fahrten zwischen nutzt, sollte sich jedoch im Bereich der Moltkestraße nicht wundern. Dort "ruckelt" es im Bereich einer Weiche noch. Ein Termin mit dem Hersteller sei aber laut RNV "spätestens Anfang nächster Woche" vereinbart und man sei "zuversichtlich, dass das Geräusch zügig verschwindet".

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