Dieses Programm ist 2022 geplant
Das Festival 2022 wird mit vielen Klassik-Stars aufwarten.

Von Matthias Roth
Heidelberg. Alle Ampeln stehen auf Grün: Im nächsten Jahr wird das Musikfestival nicht nur wieder in vollem Umfang stattfinden, es wird auch gefeiert werden. Der 25. Geburtstag soll zeigen, wofür der Heidelberger Frühling von Anfang an steht: Ein Festival für alle, das Musik auch raus aus den Kulturtempeln holt und die Hemmschwellen niedrig hält für jene, die noch nicht wissen, dass klassische Musik auch für sie interessant sein kann. "Am offenen Publikum hat es in dieser Stadt jedenfalls nie gemangelt", so Intendant Thorsten Schmidt.
In Ermangelung der Stadthalle ist das Festival im kommenden Jahr auf viele (kleinere) Spielstätten verteilt: von Neuer und Alter Aula der Universität bis zum Gemeindezentrum St. Paul auf dem Boxberg, von der Friedenskirche und dem Dezernat16 bis zum Foyer der HeidelbergCement-Zentrale und dem Haus der Astronomie. Dabei ist die Programmgestaltung den Räumen meist angepasst.
Hintergrund
Tipps für den Frühling
> 20.-23. Januar Streichquartett-Fest zu Ehren von Wolfgang Rihm
> Les Talens Lyriques unter Christophe Rousset am 26. März
> Alban Gerhard und das Alliage Saxofonquartett (28.3.)
> Sinfonien des Astronomen
Tipps für den Frühling
> 20.-23. Januar Streichquartett-Fest zu Ehren von Wolfgang Rihm
> Les Talens Lyriques unter Christophe Rousset am 26. März
> Alban Gerhard und das Alliage Saxofonquartett (28.3.)
> Sinfonien des Astronomen William Herschel, Haus der Astronomie (30. 4.)
> "Standpunkte" zum Thema "Entgrenzung" 31. März - 3. April
> Preisträgerkonzert des Quasthoff-Liedwettbewerbs am 3. April
> Wolfgang Rihm zum 70. Geburtstag mit dem Boulanger-Trio (4.April)
> Lieder für Jetzt: "Verletzlichkeit" im Frauenbad am 6. April
> Barockensemble Correspondances in St. Paul auf dem Boxberg (7. April)
> SPRINGboard mit Jazz-Saxofonistin Jess Gillam, Dezernat16 am 7.4.
> FEIERabend mit Sängerin Fola Dada bei HeidlebergCement am 8.4.
> Goldbergvariationen mit Cembalist Jean Rondeau im Schloss am 9. 4.
> Schlagzeuger Martin Grubinger im SNP Dome am 10. April
> Gabriela Montero und Balcea Quartett am 11. April
> Uraufführung des 2. Klavierkonzerts von William Bolcom mit Igor Levit am 20. April
> New York Polyphony am 21. April
> Uraufführung "Venedig: Water Postcards am 23. April
Die Eröffnung am Wochenende 26./ 27. März ist weniger ein Paukenschlag als vielmehr ein Trommelcluster, der sich aus vielen Stimmen zusammensetzt. Sechs klassische Konzerte rund um, plus ein Happening auf dem Uniplatz, daneben ein "Ritterturnier" auf dem Emmertsgrund – die Entscheidung, wohin man gehen möchte, fällt nicht nur an diesen beiden Tagen schwer: Ein Klaviertrio um Martin Stadtfeld, die Geigerinnen Vilde Frang und Alina Pogostkina, The Yiddish Cabaret", Geiger Alexander Gilman und – erstmals in Heidelberg – Christophe Rousset und Les Talens Lyrique wetteifern um die Gunst des Publikums.
Die Stars der Szene, viele Wiedergänger und auch einige "Frühlings"-Neulinge folgen Schlag auf Schlag. Wie Martin Grubinger sind auch Alban Gerhardt, Nils Mönkemeyer oder Antoine Tamestit quasi Urgewächse des "Frühlings", die eine Weltkarriere hinlegten. Wiederholt sind hier auch die Cembalisten Jean Rondeau und Mahan Esfahani zu Gast, natürlich kommen auch Thomas Hampson, Gabriela Montero, Elisabeth Leonskaya, Carolin Widmann und – last but not least – Igor Levit.
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Dieser gestaltet erneut ein "Standpunkte"-Festival im Festival, bei dem neben einer Uraufführung von Künstlerinnenpreisträgerin Lisa Streich durch das Heidelberger Klangforum auch die achteinhalbstündige "Sequentia Cyclica" des persisch-britischen Exzentrikers Kaikhosru Sorabji durch den Pianisten Jonathan Powell in fünf Konzerten realisiert wird. Dem kürzlich verstorbenen US-Amerikaner Frederic Rzewski ist ein weiterer Schwerpunkt gewidmet.
Ein neues Projekt, "Lieder für das Jetzt", verbindet Kunstlied und Gegenwartslyrik an vier Terminen: Der Sänger und Lyriker Daniel Gerzenberg macht zusammen mit Max Czollek dafür Pläne. Neben den vielen "Alten Hasen", die das Festival beehren, sind es eben auch die jungen Künstlerinnen und Künstler, die Verantwortung innerhalb der Programmplanungen übernehmen, wobei eine Grundhaltung der Festivalmacher die bleibt, dass Kunst nicht allein der Unterhaltung und dem Konsum dient. An dieser Maxime halten alle "Frühlings"-Macher fest: Sechs Uraufführungen sind vorgesehen, aber auch alte, unbekannte Musik ist zu hören: Die Heidelberger Sinfoniker etwa gestalten einen ganzen Abend mit Sinfonien und Konzerten des Komponisten in Hannoverschen Diensten und Uranus-Entdeckers William Herschel im Haus der Astronomie.
Es gibt also viel zu entdecken beim Frühling 2022, nicht nur den Soloabend von Jazzpianist Michael Wollny in Zusammenarbeit mit Enjoy Jazz.
Dem Heidelberger Festival vorgeschoben ist das Streichquartett-Fest im Januar, das in der Rudolf-Wild-Halle Eppelheim stattfindet und dem Komponisten Wolfgang Rihm aus Anlass seines 70. Geburtstags gewidmet ist.
Info: Vorverkauf ab 25. Oktober, 10 Uhr, Infotelefon: 06221/58-40044.



