Heidelberg

Dieses Programm bietet das Festival "Lust4Live"

Künstlerinnen und Künstler organisieren vier Tage Bühnenprogramm bei "Lust4Live" selbst. Neue Synergien sind entstanden. Es ist ein Ausnahmeprogramm.

30.06.2021 UPDATE: 01.07.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 7 Sekunden
Die Dirty Deeds stehen am 16. Juli im Tiergartenbad auf der Bühne. Foto: pr

Von Anica Edinger

Heidelberg. Als sich die erste Heidelberger "Künstler*innenversammlung" im November letzten Jahres formierte, da ahnten die Beteiligten noch nicht, was diesen Sommer auf sie zukommen würde. Nämlich ein Kultursommer der Superlative – das heißt auch: zig Möglichkeiten für die Künstlerinnen und Künstler, die sich in der Versammlung zusammenschlossen, nach monatelangem pandemiebedingtem Kultur-Stillstand wieder auf die Bühne zu kommen.

Hintergrund

> Kultur-Truck, Kuchenblech, Ziegelhausen, Montag, 12. Juli: 15 Uhr: Quartett für angewandte Blechmusik. 15.30 Uhr: "Die brennenden Lettern", Lesung Claudia Schmid. 17.30 Uhr: Universal Jazz, Gunter Ruit-Kraus. 18 Uhr: Southern Rock, Don Ender Band. 20.30 Uhr: "Love is

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> Kultur-Truck, Kuchenblech, Ziegelhausen, Montag, 12. Juli: 15 Uhr: Quartett für angewandte Blechmusik. 15.30 Uhr: "Die brennenden Lettern", Lesung Claudia Schmid. 17.30 Uhr: Universal Jazz, Gunter Ruit-Kraus. 18 Uhr: Southern Rock, Don Ender Band. 20.30 Uhr: "Love is loud" – Lesung mit Musik mit Schauspielerin Anke Sonnentag und Musiker Alex Auer.

> Kultur-Truck, Wilhelmsplatz, Weststadt, Dienstag, 13. Juli: 17.30 Uhr: Poesie und Magie (Philipp Herold, Christoph Demian). 18 Uhr: Szenische Lesung mit Musik: "Das Buch war besser" von Oded Netivi. 18.30 Uhr: Klänge vom Zymbal (Valiantsina Batura & Mezzosopranistin Darya Lenz. 20.30 Uhr: Jazzkonzert Gerdband. 21.30 Uhr: Tango Pasticcio mit Heike Süßdorf (Violine), Oliver Taupp (Klavier).

> Universitätsplatz, Donnerstag, 15. Juli: 14.30 Uhr: Schreiben in der Pandemie, Gespräch Walter Roth (Verleger) und Barbara Imgrund (Autorin). 15 Uhr: Tango mit Tangodeseos und Buenos Aires Tango Cuartett. 17.30 Uhr: Tanztheaterstück Common Ground. 17.40 Uhr: Gedichte und Musik mit Gabi Heiler (Rezitation), Martina Heinstein (Klavier) Antonia Preuß (Violine). 18 Uhr: Ensemble Tunverwandte – Ein Wort, ein Wunder, ein Weltall (Lesung, Performance, Musik). 20.30 Uhr: Musik aus 1001 Nacht mit Barbara Rosnitschek. 21 Uhr: "Alma Viva", Weltmusik mit Frank Ströber (Gitarre) und Eva Stortz (Violine)

> Tiergartenbad, Freitag, 16. Juli: 17 Uhr: Musikkabarett mit Liederträchtig. 18 Uhr: Ultraakustik. 18.30 Uhr: Colori contrastanti mit Ute Schleich (Blockflöte) und Katharina Uzal (Violoncello). 20.30 Uhr: Dirty Deeds. 21.30 Uhr: Taiko. 23 Uhr: Nächtliches Wandern – Fotos, Musik und Spoken Word mit Jochen Steinmetz (Fotografien) und Eric Blum (Musik).

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Eine dieser Möglichkeiten bietet sich beim Festival "Lust4Live", das vom 9. bis zum 18. Juli bei freiem Eintritt stattfindet. Die "Künstler*innenversammlung" bekam in diesem Rahmen die Möglichkeit, ein eigenes Programm zu kuratieren. Das Ergebnis: An vier Tagen, am 12. und 13. sowie am 15. und 16. Juli, präsentiert die Versammlung ganze 25 Programmpunkte auf vier Bühnen. "Ein Schwerpunkt liegt darauf, die Künste zu verbinden", berichtet Jennifer Münch, eine der Sprecherinnen der "Künstler*innenversammlung". So könne es gelingen, möglichst viele Künstler gleichzeitig auf die Bühne zu bringen.

"Ganz tolle, fruchtbare Kooperationen" seien durch diese Maßgabe der Versammlung entstanden, erzählt auch Gülay Keskin, Fotografin und ebenfalls Sprecherin bei der Initiative. Autor Oded Netivi etwa bekundete nach der Ausschreibung zur Teilnahme an "Lust4Live" sein Interesse, mitzumachen. Am 13. Juli steht er nun um 18 Uhr im mobilen Kulturtruck auf dem Wilhelmsplatz in der Weststadt gemeinsam mit Schauspielerin Daniela Wöhler, Schauspieler Matthias Paul, Sängerin Tina Kuka und dem Gitarristen Oliver Kuka auf der Bühne und präsentiert in einer szenischen Lesung seinen neuesten Roman "Das Buch war besser". Und Nelly Noack am Violoncello tritt mit dem Ensemble Tunverwandte und einem Artistenduo am 15. Juli um 18 Uhr auf der Bühne am Universitätsplatz auf. "Möglicherweise könnten das Programme für die Zukunft werden", sagt Keskin. Die Vernetzung unter den hier lebenden freischaffenden, aber auch fest angestellten Künstlerinnen und Künstlern: Das ist eines der Hauptanliegen des Zusammenschlusses.

Slam-Poet Philipp Herold. Foto: pr

Dass das Ganze organisatorisch eine Riesenherausforderung ist, daraus machen die Sprecherinnen keinen Hehl. "Wir sind Künstler, die jetzt als Kulturmanager arbeiten", so Münch, "und das unter Hochdruck." Immerhin stehe erst seit wenigen Wochen fest, dass das Festival überhaupt stattfinden kann. Erst Ende Mai kam die Zusage der Bundeskulturstiftung für eine Förderung des Festivals in Höhe von 500.000 Euro. "Die Entscheidung, dass das Festival stattfindet, ist deshalb nur wenige Wochen alt", erklärt auch Peter von Saalfeld, ebenfalls Sprecher bei der "Künstler*innenversammlung". "Das ist für die Vorbereitung extrem", sagt er. Nach dem Lockdown müssten die Künstlerinnen und Künstler von "minus 100 auf plus 200 hochfahren". Aber: "Deshalb ist das Programm so besonders und hat eine tolle Energie", so der Filmemacher. Keskin drückt es so aus: "Aus einer Ausnahmesituation heraus organisieren wir ein Ausnahmefestival mit Ausnahmeprogrammpunkten."

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Valiantsina Batura am Zymbal tritt am 13. Juli im Kultur-Truck auf dem Wilhelmsplatz auf. Foto: pr

Die Versammlung wolle mit ihrem Programm insbesondere auch sichtbar machen, wie vielfältig die Kunst in der Stadt aufgestellt sei. Keskin: "Der Heidelberger soll aus dem Festival rausgehen und stolz darauf sein, in welch einer künstlerischen und kreativen Stadt er lebt." Die Sprecher werben aber auch für Solidarität unter den Künstlerinnen und Künstlern. "Wir laden alle dazu ein, sich die Arbeiten der Kolleginnen und Kollegen anzuschauen." Das fördere zum einen die eigene Kreativität, meint Münch. Zum anderen könnten so aber weitere Kooperationen entstehen, die die Kulturlandschaft in Heidelberg noch lebendiger machten.

Info: Kostenlose Tickets für das Programm der "Künstler*innenversammlung" gibt es online unter dem Link www.heidelberg.de/lust4live.

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