Zur Probe darf getanzt werden
Bei dem Modellversuch im Hafen 49 können Interessierte mitmachen.

Mannheim. (RNZ) Bislang konnten wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse bezüglich der potenziellen Übertragungsdynamik von Covid-19 in unterschiedlichen Veranstaltungskontexten gewonnen werden. In Deutschland wurden diese Tests allerdings bislang fast alle unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregelungen und fast ausschließlich im Innenbereich mit entsprechender Lüftung und einem sitzenden Publikum durchgeführt. Für Clubs und kleinere Livemusikspielstätten sind derartige Veranstaltungen jedoch entweder nicht möglich oder wirtschaftlich nicht durchführbar.
Mannheim möchte daher jetzt als erste deutsche Stadt wissenschaftliche Erkenntnisse darüber gewinnen, unter welchen Bedingungen auch Clubveranstaltungen im Freien stattfinden können und entsprechende wissenschaftliche Testungen in Kooperation mit dem Uniklinikum, dem Fraunhofer Institut, der Dualen Hochschule, dem Schnelltestzentrum Mannheim, dem Verein Eventkultur Rhein-Neckar und der Hafen 49/Loft GmbH durchführen.
Das von der Kulturellen Stadtentwicklung/Next Mannheim entwickelte Konzept wurde jetzt vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg als Modellvorhaben ausgewählt und kann somit am Sonntag, 4. Juli, stattfinden. Geplant ist eine Party mit Elektromusik im Hafen 49, die unter realen Bedingungen ablaufen soll - das heißt, ohne Abstandsregeln, aber mit Getränkeverkauf und expliziter Tanzerlaubnis. Es sollen dabei Aerosolmessungen ohne Maske stattfinden sowie mögliche Ansteckungsdynamiken in einem kontrollierten und sicheren Verfahren analysiert werden. Die teilnehmenden Gäste müssen sich verpflichtend sowohl einem Antigen-Schnelltest als auch, drei Tage nach der Veranstaltung, einem PCR-Test unterziehen.
Die Stadt erhofft sich aus den daraus gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnissen, dass zielgerichtete Wiedereröffnungskonzepte entwickelt werden können, die lokalen Veranstaltenden, aber auch Akteurinnen und Akteure aus dem ganzen Bundesgebiet bei der Wiederbelebung des kulturellen Lebens wichtige Unterstützung bieten. "Wir haben die aktuellen Studienergebnisse zu Kulturveranstaltungen unter Covid-19 Bedingungen von Anbeginn an sehr genau beobachtet und es wurde schnell deutlich, dass wir auch Modellversuche für Clubs und kleinere Livemusikspielstätten brauchen, um dort sichere und wirtschaftlich tragfähige Wiedereröffnungskonzepte erarbeiten zu können", sagt Matthias Rauch, Leiter des Bereichs Kulturelle Stadtentwicklung & Kultur- und Kreativwirtschaft bei Next Mannheim.
Nachtbürgermeister Robert Gaa, der das Projekt betreut, erklärt: "Wir erhoffen uns, dass wir durch die Generierung neuer Daten bessere und passgenauere Sicherheits- und Hygienevorgaben für die Veranstaltungsbranche entwickeln können." Die Registrierung der Gäste erfolgt unter www.hafen49.de, weitere Informationen gibt es unter diesem Anmeldelink zur Veranstaltung.



