18-jähriger Randalierer sitzt im Gefängnis (Update)
Nach den Ausschreitungen am Pfingstwochenende wurden drei mutmaßliche Randalierer ermittelt. Stadt und Polizei wollen weiter verstärkt kontrollieren.

Heidelberg. (pol/RNZ/rl) Nach den Krawallen in Heidelberg über das Pfingstwochenende ist nun ein erster mutmaßlicher Randalierer verhaftet worden. Das teilten Staatsanwaltschaft Heidelberg und Polizeipräsidium Mannheim am heutigen Dienstag mit.
Die Beamten der Ermittlungsgruppe "Neckarwiese" hatten Videos von den Ausschreitungen analysiert, die in Sozialen Medien kursierten oder von Zeugen der Polizei zugeschickt wurden. Dabei konnte ein 18-Jähriger identifiziert werden.
Zudem wurden am Dienstagmorgen die Wohnungen von insgesamt drei Verdächtigen im Alter von 17 und 18 Jahren im Landkreis Karlsruhe und in Mannheim durchsucht. Die Beamten stellten dabei Kleidung und Mobiltelefone der Beschuldigten sicher, die nun ausgewertet werden.
Die Drei sollen in der Tatnacht als Teil einer randalierenden Menschenmenge einen Zeltpavillon für Corona-Schnelltests erheblich beschädigt haben. Einer der beiden 17-Jährigen soll den Pavillon mit einem Holzpfahl demoliert haben. Der andere 17-Jährige soll mit dem Fuß gegen den Pavillon getreten und mehrfach mit den Fäusten gegen die Jalousie geschlagen haben.
Der 18-Jährige soll mit einem Holzpfahl und einem E-Scooter auf den Pavillon eingeschlagen sowie eine Flasche auf einen vorbeifahrenden Streifenwagen geworfen haben. Er wurde am Dienstagnachmittag der Haftrichterin vorgeführt. Diese erließ Haftbefehl wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs in einem besonders schweren Fall in Tateinheit mit Sachbeschädigung. Anschließend kam der 18-Jährige in eine Justizvollzugsanstalt. Die Ermittlungen dauern an.
Auch interessant
Nächtliches Aufenthaltsverbot auf der Neckarwiese ab Mittwochabend
Die Nächte am ersten Wochenende seien dank Aufenthaltsverbot auf der Neckarwiese weitgehend ruhig geblieben, teilte die Stadt Heidelberg mit. Freitag und Samstag sei es bis zum frühen Abend trotz großem Andrang friedlich geblieben. Die Wiese leerte sich nach Einbruch der Dunkelheit zügig.
Allerdings kam es dann in der Altstadt zu größeren Ansammlungen betrunknener und aggressiver Gruppen. Dabei sei es auch zu Körperverletzungsdelikten und Sachbeschädigungen gekommen.
Stadt und Polizei wollen nun auch in den kommenden Tagen mit starken Kräften das nächtliche Aufenthaltsverbot auf der Neckarwiese durchsetzen und gegen Störer und Randalierer in der Altstadt vorgehen. Das Aufenthaltsverbot auf der Neckarwiese gilt ab kommenden Mittwoch und soll bis zum darauffolgenden Montagmorgen jeweils von 22 bis 6 Uhr gelten.
"Wir kommen langsam aus der Pandemie heraus und endlich ist das Wetter besser. Die Menschen zieht es nach draußen, man trifft sich wieder mit Freunden und feiert – das gehört zu einer lebensfrohen Stadt wie Heidelberg auch einfach dazu. Was Stadt und Polizei aber nicht dulden können, sind die Entgleisungen einer kleinen Gruppe von Randalierern und Störern. Hier bleiben wir bei unserer klaren Linie der Null-Toleranz. Wir werden das kommende Wochenende genau beobachten. Danach werden wir mit der Polizei analysieren, ob und gegebenenfalls welche ordnungsrechtlichen Maßnahmen nach den Pfingstferien weiterhin erforderlich sein werden", erklärt Ordnungsbürgermeister Wolfgang Erichson.
"Wir stehen auf der Seite derer, die das Neckarvorland als tolle Freizeitoase nutzen und dort friedlich ihren Spaß haben wollen. Kommunikation, Toleranz und Fingerspitzengefühl stehen hier bei der Polizei im Vordergrund. Wir beobachten aber weiterhin, dass Besucher, die in unserem Fokus stehen, aus einem weiten Umkreis nach Heidelberg kommen. Es sind vornehmlich Jugendliche und Heranwachsende, teilweise auch Personen aus der Auto-Poserszene. Wir werden daher auch in den kommenden Tagen mit starken Kräften vor Ort sein und niederschwellig einschreiten, damit sich Krawallszenen wie am Pfingstwochenende nicht wiederholen", erklärt der aktuelle Leiter des Polizeipräsidiums Mannheim, Polizeivizepräsident Siegfried Kollmar.
Update: Dienstag, 1. Juni 2021, 17.30 Uhr



