Abenteuergolfplatz "Inputt" soll vor der Schließung bewahrt werden
Gemeinsam mit möglichst vielen Unterstützern will die RNZ am Fortbestand der Anlage arbeiten.

Von Heiko Schattauer
Mosbach. Das Abenteuer soll noch nicht zu Ende sein, oder anders formuliert: Am Inputt soll’s noch nicht aus sein. Selten hat ein Thema die RNZ-Leser zuletzt so bewegt wie die jüngste Entwicklung des Mosbacher Abenteuergolfplatzes. Mitte März berichteten wir auf Basis einer Presseverlautbarung der Betreibergesellschaft Iso gGmbH erstmals vom beschlossenen Schritt zur Aufgabe der Anlage, die zum Teil in einen integrativen Kindergarten umgewandelt werden soll. In der Folge hatte der Mosbacher Gemeinderat einstimmig grünes Licht für eine entsprechende Bebauungsplanänderung gegeben, Gesellschafter und Stadtverwaltung sich auf RNZ-Nachfrage zu Planungen und Hintergründen erklärt.
Parallel meldeten sich zahlreiche Leser aus Mosbach und der Region, die in Leserbriefen oder langen Telefonaten mit der RNZ-Redaktion ihre Bestürzung über das verkündete Aus des Inputts um Ausdruck brachten. Dabei wurde nicht nur die Bedeutung der beliebten Freizeiteinrichtung klar. Es reifte auch der Entschluss: Das kann man so nicht einfach zu Ende gehen lassen, da muss man sich noch einmal um einen alternativen Weg bemühen. Und genau das wollen wir nun – mit möglichst vielen Unterstützern – versuchen.
Ein verrückte Idee, jetzt, da schon alles entschieden, das Aus der etwas anderen Minigolfanlage beschlossen ist? Vielleicht. Aber ein bisschen Wagemut steht einer Abenteuereinrichtung ja durchaus gut zu Gesicht. Und die erwähnten Gespräche mit Lesern und regelmäßigen Nutzern der Anlage am Stadteingang von Mosbach ließ den Gedanken reifen, dem Inputt in irgendeiner Form doch noch eine Zukunft zu ermöglichen.
Ausschlaggebend waren in diesem Zusammenhang die Ausführungen der Gesellschafter in der RNZ. "Da die Planungen für die Kindertagesstätte Richtung Elz ausgerichtet sind und den Bereich der eigentlichen Abenteuergolfanlage nicht überlagern, wäre ein Betrieb der Bahnen wohl weiter möglich", hatten die im "Nachgefragt" vom 20. März erklärt. Die Tür war einen kleinen Spalt weit aufgegangen, nachdem sie zuvor schon völlig zugeschlagen schien.
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Um die Tür und am Ende eben auch das Tor des Inputts aber tatsächlich wieder zu öffnen, braucht es nun viel Arbeit und Hilfe. Ein erster ideeller Anschub ist durch etliche kritisch-konstruktive Gespräche, die von der RNZ-Redaktion in den vergangenen Tagen geführt wurden, gemacht. Nun braucht die Idee – nämlich ein Weiterbetrieb der Abenteuergolfanlage als ehrenamtliches Projekt – überzeugte Unterstützer und möglichst viele aktiv helfende Hände. "Ja, ich würde mich da auch einbringen", lautete in den allermeisten Fällen die Antwort derer, die gegenüber der Redaktion ihr Bedauern über die Entwicklung ausdrückten und dabei schon direkt auf ein mögliches eigenes Engagement für die lieb gewonnene Anlage angesprochen wurden.
Dass nicht jede mündliche Absichtserklärung am Ende in eine greifbare Unterstützung mündet, ist klar. Die Bereitschaft in der Bevölkerung, einen Beitrag zum Erhalt der Abenteuergolfanlage zu leisten, scheint dennoch da – und zwar nicht nur vereinzelt. Auf ein mögliches Engagement angesprochen, signalisiert unter anderem der Seniorenbeirat Mosbach Hilfsbereitschaft.
Und auch bei der Stadtverwaltung sucht man inzwischen offenbar nach alternativen Wegen für einen möglichen Weiterbetrieb des Inputts. "Die Planungen für den integrativen Kindergarten sehen in der Tat so aus, dass der überwiegende Teil der Golfbahnen nicht tangiert wird", erklärt Mosbachs Oberbürgermeister Michael Jann: "Ein Weiterbetrieb der beliebten Anlage unter ehrenamtlicher Regie wäre also durchaus möglich." Jann könnte sich hier eine Art Wochenendbetrieb vorstellen, mit einem Hüttchen für die Schlägerausgabe, vielleicht auch einem kleinem Imbiss oder Eisstand. Seitens der Stadt sei eine Anschubfinanzierung denkbar, um einen noch zu gründenden Förderverein (oder eine bestehende Vereinigung, die sich einbringt) zu unterstützen. Das Gelände selbst könnte pachtfrei zur Verfügung gestellt werden, "wenngleich hier noch einiges zu klären wäre", wie der OB erläutert.
Auch seitens der Stadt seien hier schon erste Hintergrundgespräche gelaufen, von der Idee eines Weiterbetriebs getragen. Es gebe erste Gedanken, so Jann weiter, deren Umsetzung aber auch immer unter Gremienvorbehalt stehe.
So oder so ließe sich ein Weiterbetrieb am ehesten mit möglichst großer/zahlreicher Unterstützung realisieren. Am Ende werden Ehrenamtliche gebraucht werden, die sich vor Ort einbringen, die mit freiwilligem Dienst – etwa als Aufsicht oder bei der Schlägerausgabe – mithelfen, das Abenteuer fortzuführen.
Die RNZ ruft daher zur Unterstützung auf: Bürger (oder auch Unternehmen) aus Mosbach und der Region, die sich für den Erhalt des Inputts einbringen wollen, melden sich bitte per E-Mail an red-mosbach@rnz.de oder unter Telefon: 06261/9322-7165 (Heiko Schattauer).