Corona-Fall

Leimener Postfiliale öffnet schon wieder

Corona-Testergebnisse bei Mitarbeiterinnen der Filiale negativ - Mitarbeiterin positiv auf das Virus getestet

08.12.2020 UPDATE: 10.12.2020 19:54 Uhr 2 Minuten, 45 Sekunden
Diese Kundin nahm die zwischenzeitliche Schließung mit Humor. Foto: Alex

Leimen. (cm) Die Leimener können sich freuen: Die Postfiliale in der Rathausstraße ist ab dem heutigen Freitag, 11. Dezember, wieder geöffnet. Dies teilte Post-Sprecher Marc Mombauer mit. Am Montag musste das Geschäft "Pen & Paper" mit der Postfiliale wegen eines Corona-Falls bei einer Mitarbeiterin schließen. Da die übrigen drei Mitarbeiterinnen in Quarantäne und getestet werden mussten, blieb Inhaber Rüdiger Krüger nichts anderes als die Schließung übrig. Am Mittwoch erhielt der Heiligkreuzsteinacher die gute Nachricht, dass die Corona-Tests der drei Mitarbeiterinnen negativ waren. Damit ist für diese eine zehntägige Quarantäne ausreichend.

Da der letzte Kontakt zu der Infizierten bereits am 1. Dezember bestand, dürfen die Frauen am heutigen 11. Dezember wieder arbeiten. Ab 9 Uhr ist das Geschäft samt Postfiliale laut Krüger wieder in vollem Umfang geöffnet. Heißt: Die Postfächer werden wieder befüllt, Päckchen sowie Pakete können wieder aufgegeben werden und es können auch wieder Sendungen abgeholt werden, deren Zustellung nicht erfolgreich war.

Wäre ein Testergebnis der Mitarbeiterinnen positiv gewesen, hätte die Filiale bis kurz vor Weihnachten schließen müssen. Krüger ist froh, dass er wieder öffnen darf: "Die Auswirkungen sind enorm", sagt er. Zum einen für die Kunden, die weiter entfernte Filialen in St. Ilgen oder Walldorf anfahren musste, aber auch für den Betreiber, da vor Weihnachten viel Umsatz gemacht werde. Insofern tat die Schließung in der Vorweihnachtszeit weh. Jeden Tag wird derzeit eine hohe dreistellige Zahl an Paketen und Päckchen in Leimen aufgegeben.

Update: Donnerstag, 10. Dezember 2020, 19.53 Uhr


Leimener Postfiliale muss ausgerechnet vor Weihnachten geschlossen bleiben

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Von Christoph Moll

Leimen. Immer wieder kommen Kunden mit Kartons unterm Arm und drehen wieder um: Wer seit Montagnachmittag ein Paket oder Päckchen in der Postfiliale der Großen Kreisstadt abholen oder aufgeben wollte, stand vor verschlossenen Türen. Und fand diesen Hinweis an der Tür: "Sehr geehrte Kunden, vom 7.12. bis 17.12. ist diese Postfiliale leider geschlossen." Schnell wurde spekuliert, dass ein Corona-Fall zur Schließung führte. Dies bestätigte Geschäftsinhaber Rüdiger Krüger am Dienstag auf RNZ-Anfrage.

"Corona war immer so fern und ist plötzlich ganz nah", sagt Krüger, der das Geschäft "Pen & Paper" mit Postagentur in der Rathausstraße betreibt. Am Montagnachmittag teilte eine Mitarbeiterin mit, dass sie positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Das Gesundheitsamt entschied daraufhin, dass auch die weiteren drei Mitarbeiterinnen wegen des Kontakts zur Infizierten getestet werden und sich in Quarantäne begeben müssen. "Damit konnten wir den Betrieb nicht aufrechterhalten", bedauert Krüger, der mit seiner Frau Silivia in Heiligkreuzsteinach lebt und dort seit wenigen Monaten auch den Supermarkt betreibt.

"Die Gesundheit geht vor", sagt der Geschäftsmann. "Aber die Schließung trifft uns in der Vorweihnachtszeit besonders hart." Jeder Tag bedeute "immense Einbußen". Dies gelte sowohl für das Geschäft mit Geschenkartikeln und saisonalen Waren als auch für den Postbetrieb. Hier erhält der Inhaber für jede angenommene Sendung eine Vergütung. Und deren Zahl ist bekanntlich in der Vorweihnachtszeit besonders hoch.

Derzeit werde jeden Tag eine hohe dreistellige Zahl an Päckchen und Paketen in Leimen aufgegeben. Hinzu kommen Hunderte Briefe. "Wegen Corona reisen viele Menschen nicht mehr zu Verwandten, sondern schicken nun Weihnachtspost", so Krüger. "Jetzt ist die heiße Zeit, damit diese rechtzeitig ankommt." Hinzu kommen jeden Tag rund 100 Pakete, die nicht zugestellt werden konnten und in der Filiale abgeholt werden können.

Alle Pakete, die dort noch lagerten, wurden erneut zugestellt. Künftig landen solche Pakete in den Filialen im Stadtteil St. Ilgen oder in Walldorf. Postfächer werden nun nicht mehr gefüllt. Die Sendungen werden zugestellt. Nächste Anlaufstellen für Kunden sind die Filialen in St. Ilgen und Walldorf – Letztere ist mit drei Schaltern größer und wird auch von Krüger betrieben. Dort gab es unlängst auch einen Corona-Fall, der aber nicht zur Schließung führte. "Das konnten wir noch kompensieren", so Krüger.

Nun heißt es warten bis Donnerstag. Dann sollen die Testergebnisse der Mitarbeiterinnen vorliegen. Sind diese negativ, kann wohl bereits wieder am Freitag wieder geöffnet werden. Falls nicht, erst wieder am 17. Dezember. Die Frauen haben laut Krüger keine Symptome.

"Da die Schließung nicht angewiesen wurde, erhalten wir keine finanzielle Hilfe", so Krüger. "Wir hoffen, dass der Staat uns doch noch berücksichtigt." Denn vor Weihnachten verdiene er das Geld für das ganze Jahr. "Von Januar bis November arbeiten wir für den Staat", so Krüger.

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