Schüler nach Busunfall eine Stunde eingesperrt (Update/Fotogalerie)
In der Region krachte es in der Nacht zu Dienstag und am Dienstagmorgen häufig. Ein Überblick.

Rhein-Neckar-Region. (kaf/pri/jubu/ahn) So schön der erste Schnee auch ist - vielen Autofahrern bereitete er in der Nacht und im morgendlichen Berufsverkehr am Dienstag Probleme.
Im Rhein-Neckar-Kreis ereigneten sich rund 30 Unfälle, die auf Schneeglätte zurückzuführen sind. Dabei entstand Sachschaden in Höhe von mindestens 100.000 Euro. Nach derzeitigem Erkenntnisstand gab es dabei keine Verletzten. Schwerpunkte waren neben dem Raum Mannheim mit sechs Unfällen der südliche und südwestliche Rhein-Neckar-Kreis mit einer Unfallhäufung in Sandhausen. Dort gab es vier Unfälle. In Heidelberg nahm die Polizei zwei Unfälle auf, jeweils einen Unfall gab es in Leimen, Mauer, Meckesheim, Nußloch, Brühl, Neulußheim, Hockenheim und Reilingen. In Sinsheim registrierte die Polizei zwei Unfälle und drei in Wiesloch und Rauenberg.
Glimpflich ging ein Schulbus-Unfall auf der K4160 zwischen Gauangelloch und Bammental vonstatten. Der mit rund 50 Schülern voll besetzte Schulbus geriet gegen 7.45 Uhr auf der Gefällstrecke kurz vor dem Ortseingang von Bammental in Schleudern, prallte mit der rechten Fahrzeugseite in die Leitplanken und blieb dort liegen. Durch die blockierten Türen konnten die Kinder den Bus nicht verlassen, sodass die Schüler bis zur ihrer Bergung rund eine Stunde im Bus verharren mussten. Die Straße zwischen Gauangelloch und Bammental war bis gegen 9 Uhr in beiden Richtungen voll gesperrt.
Die Unfallaufnahme und die Bergungsarbeiten wurden dadurch noch erschwert, dass sich ein 40 Tonner am Ortsausgang von Bammental an der Steigungsstrecke festgefahren hatte und nichts mehr ging, weder vor noch zurück. So mussten neben den Beschäftigten des Bauhofes auch Beamte des Reviers Neckargemünd beim Bergen beider Schwerfahrzeuge Hand anlegen. Verletzt wurde niemand. Der Sachschaden wird auf rund 10.000 Euro veranschlagt.
In Mauer prallte ein Autofahrer gegen eine Garage und fuhr einfach weiter. Der zunächst unbekannter Autofahrer prallte in der Straße "Am Bahndamm" gegen ein Garagentor und fuhr anschließend weiter. Nachdem der Schaden kurz nach 9 Uhr entdeckt wurde, fahndete die Streife nach dem Fahrzeug. Den Teilspuren folgend, stellten sie schließlich das gesuchte Fahrzeug im Industriegebiet fest. Wegen des Verdachts der Unfallflucht laufen nun die Ermittlungen gegen den verantwortlichen Fahrer. Der Gesamtschaden liegt bei rund 3000 Euro.
Schon am späten Montagabend kam es auf Autobahnen in Hessen und Baden-Württemberg zu mehreren Glätte-Unfällen. Auf der A6 bei Viernheim kam eine Mercedes-C-Klasse zwischen Mannheim-Sandhofen und dem Dreieck Viernheim bei Eisglätte ins Schleudern. Das Fahrzeug prallte in die Leitplanke und blieb schwer beschädigt quer auf dem rechten Fahrstreifen stehen. Der Autofahrer wurde nicht verletzt, das Auto musste abgeschleppt werden.
Auf der A67 bei Lorsch kam ein VW ebenfalls bei Glätte von der Fahrbahn ab. Der Wagen durchbrach einen Wildschutzzaun, überschlug sich und kam seitlich an mehreren Bäumen zu stehen. Wie schwer die Fahrzeuginsassen dabei verletzt wurden, ist noch nicht bekannt. Während der Unfallaufnahme waren der rechte und mittlere Fahrstreifen zwischen der Anschlussstelle Lorsch und dem Dreieck Viernheim gesperrt.
Gegen 4.30 Uhr kam ein VW-Golf-Fahrer auf der A659 in Richtung Weinheim bei Schneeglätte an der Abfahrt Viernheim-Ost von der Fahrbahn ab. Der Wagen rutschte hinter eine Leitplanke und musste per Kran herausgehoben werden. Verletzt wurde niemand.
Gegen 5.30 Uhr kam es auf der K4282 zwischen Sinsheim-Hilsbach und Waldangelloch zu einem Unfall. Ein Smart-Fahrer war auf einer Kreuzung von der Straße gerutscht und blieb seitlich im Straßengraben liegen. "Der Fahrer konnte sich selbstständig aus seinem Fahrzeug befreien und wurde durch die Feuerwehr mit leichten Verletzungen dem Notarzt übergeben", erklärte Michael Sauter von der Hilsbacher Feuerwehr vor Ort.
Der Kreuzungsbereich gilt als berüchtigtes "Drei-Länder-Eck". Hier kreuzen die Landkreise Karlsruhe, Heilbronn und Rhein-Neckar - "da muss man Glück haben, wenn überhaupt geräumt ist", sagte eine Autofahrerin.
Pendler berichten von schneebedeckten Straßen im Frühverkehr. Zuckende Bremslichter und durchdrehende Reifen gaben sich ein Stelldichein im Winterchaos. Eine Umleitungsstrecke in Waldangelloch sei Augenzeugenberichten zufolge nicht geräumt gewesen. "Zum Glück bin ich diese Straße nicht hochgefahren, die Autos vor mir rutschten schon weg", so der Autofahrer.
Auch andernorts blieb der erste Schnee nicht ohne Folgen. Auf der steilen und kurvenreichen Landstraße zwischen Ittlingen und Eppingen-Richen im Landkreis Heilbronn rutschte der Fahrer eines Lebensmitteltransportes gegen 4.45 Uhr an einer Steigung zunächst zurück und sackte schließlich mit den rechten Rädern im Graben ein.
Die vom Schneematsch bedeckte Fahrbahn sei zum Unfallzeitpunkt nicht geräumt oder gestreut gewesen heißt es von Zeugen. Die Bergung und Beseitigung der Hindernisse dauerte bis über die Morgendämmerung hinweg. Eine Bilanz über die entstandenen Schäden konnten die Polizeipräsidien in Mannheim und Heilbronn zunächst nicht mitteilen.
Mit seinem Sattelzug prallte am Dienstagmorgen ein 50-jähriger Mann auf der B39 bei Hockenheim in die Leitplanken. Wie die Polizei mitteilt, war der Mann gegen 5.20 Uhr mit seinem Sattelzug auf der B39 in Richtung Schwetzingen unterwegs. Kurz nach der Ausfahrt Hockenheim-Mitte verlor er aufgrund der Schneeglätte die Kontrolle über sein Fahrzeug, kam nach links von der Fahrbahn ab und prallte in die Leitplanken. Dabei entstand Sachschaden von rund 10.000 Euro am Sattelzug. Die Leitplanken wurden auf einer Länge von rund 10 Meter beschädigt.
Im Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn kam es zwischen Montag, 22 Uhr, und Dienstag, 11 Uhr, zu 107 Verkehrsunfällen durch Schnee und Glätte. Bei 91 Verkehrsunfälle blieb es bei Sachschäden an den beteiligten Fahrzeugen. In 13 Fällen kamen mehrere Personen zu Schaden. Bei zwei dieser Unfälle wurden drei Personen schwer verletzt. Es gab sogar einen Rettungshubschrauber-Einsatz. Gegen Mittag hatte sich die Verkehrslage beruhigt und die Arbeit der Mitarbeiter der Winterdienste zeigte Wirkung.
Im Neckar-Odenwald-Kreis kam es auf der Landesstraße L1099 bei Schefflenz und auf der Bundesstraße B27 bei Buchen zu zwei Unfällen mit jeweils Leichtverletzten. Dazu kommen noch neun Unfälle mit Sachschaden.
Update: Dienstag, 1. Dezember 2020, 16.22 Uhr