Nein zum Funkmast - Grein will Funkloch bleiben
Neckarsteinacher Stadtteil Grein lehnt Bau eines Funkmastes ab - Ergebnis bei Abstimmung fiel eindeutig aus - Kaum Handyempfang

Von Elisabeth Hinz
Neckarsteinach-Grein. Grein bleibt im Funkloch! Das entschied die überzeugende Mehrheit der Bürger, die über die Errichtung eines Mobilfunkmastes in Grein abgestimmt hat. Aber der Reihe nach: Schon lange hatten Bürger und vor allem die Feuerwehr über die "Funkstille" geklagt, die fast im ganzen Dorfgebiet herrscht. Der idyllisch tief im Wald liegende Stadtteil der Vierburgenstadt zählt nur knapp 120 Einwohner; dennoch konnte Bürgermeister Herold Pfeifer erreichen, dass sich die Telekom trotz der wenigen Nutzer bereit erklärte, einen 30 Meter hohen Sendemast zu errichten. Für diesen schlug das Unternehmen bereits drei Standorte vor; ein weiterer Standortvorschlag kam vom Ortsbeirat selbst, sodass die Bürger insgesamt vier Orte mit unterschiedlicher Entfernung zu den Häusern zur Auswahl hatten.
Allerdings stellte sich schon bei einer Informationsveranstaltung im September heraus, dass viele der damals anwesenden Bürger nicht nur diese Standorte ablehnten, sondern generell die Installation dieser Technik im Dorf. Vor allem gesundheitliche Aspekte, Angst vor der Mobilfunktechnik 5G, vor Strahlen und unbekannten Krankheiten wurden vorgetragen. Damals schon gingen die Befürworter dieser Technik unter. Der Ortsbeirat hatte deshalb beschlossen, die Greiner Bürger selbst darüber entscheiden zu lassen, ob überhaupt ein Funkmast in Grein aufgestellt werden sollte.
Jetzt am Sonntag war es dann so weit; innerhalb von vier Stunden hatten die Greiner im Dorfgemeinschaftshaus Gelegenheit, über diese wichtige Entscheidung abzustimmen. Auf dem Stimmzettel gab es drei Möglichkeiten: Erstens: Ich bin mit der Aufstellung eines Mobilfunkmastes an einem der vier vorgestellten Standorte einverstanden. Zweitens: Ich bin mit der Aufstellung eines Mobilfunkmastes nicht einverstanden. Drittens: Ich enthalte mich der Stimme.
Die Wahlbeteiligung lag recht hoch: Von den gut 100 Wahlberechtigten kamen bis zum Wahlschluss um 16 Uhr 78 Personen, die in geheimer Wahl ihren Willen ankreuzten. Die Stimmzettel wurden von den vier Ortsbeiräten, darunter Ortsvorsteher Matthias Borst, in wenigen Minuten ausgezählt. Und um 16.15 Uhr konnte dieser das Ergebnis verkünden: 55 Wähler lehnten die Aufstellung eines Funkmastes ab, nur 22 erklärten sich mit der Aufstellung einverstanden, eine Stimme war ungültig.
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"Das Ergebnis ist eindeutig, wir bleiben im Funkloch", meinte Ortsvorsteher Borst resigniert.