1899 Hoffenheim

"Die Negativ-Serie nervt" - nicht nur Sebastian Rudy

"Mentale Härte" müssen sich die Hoffenheimer Fußballprofis aneignen. Dies fordert Chefcoach Sebastian Hoeneß angesichts der anhaltenden Durststrecke in der Liga.

09.11.2020 UPDATE: 09.11.2020 15:01 Uhr 1 Minute, 40 Sekunden
Foto: APF

Von Ulrike John und Sebastian Stiekel

Wolfsburg/Zuzenhausen. Statt mit dem erhofften Erfolgserlebnis in die Länderspielpause zu gehen, schleppt die TSG 1899 Hoffenheim ihren schlechten Lauf nun bis zum nächsten Spiel gegen den VfB Stuttgart durch. Nach dem bitteren 1:2 beim VfL Wolfsburg wartet die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß bereits seit fünf Begegnungen auf einen Sieg in der Fußball-Bundesliga. "Unsere Negativserie nervt", räumte Nationalspieler Sebastian Rudy ein. Die Doppelbelastung als Europa League-Teilnehmer und die vielen Ausfällen machen den Kraichgauern gehörig zu schaffen.

Gleich neun Profis fehlten der TSG am Sonntag, kurzfristig war noch Jacob Bruun Larsen mit einem positiven Corona-Test dazugekommen. Im baden-württembergischen Duell gegen den VfB am 21. November könnte immerhin Torjäger Andrej Kramaric nach sieben verpassten Pflichtspielen wieder dabei sein. Der 29-Jährige fährt nach Angaben von Alexander Rosen nicht zur kroatischen Nationalmannschaft. "Ich bin sicher, dass er im ersten Spiel nach der Länderspielpause wieder auf dem Platz steht", hatte der TSG-Sportchef gesagt.

Kramaric war ebenso wie sein TSG-Kollege Kasim Adams positiv auf das Coronavirus getestet worden. In Quarantäne befand sich auch Pavel Kaderabek nach einem Fall in der Familie. Das zuletzt geschonte Trio hat nun Zeit, sich körperlich wieder in Form zubringen.

"Natürlich fehlen uns die verletzten und angeschlagenen Spieler. Wir wollen aber nicht lamentieren", betonte Hoeneß erneut. Vor allem in der Defensive hat er nach den Ausfällen von Benjamin Hübner, Ermin Bicakcic, Konstantinos Stafylidis und Stefan Posch kaum Alternativen.

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Gleichzeitig zeigten die Hoffenheimer mit ihrem Aufbäumen nach dem frühen 0:2-Rückstand, dass sie im schnellen Wechsel zwischen Bundesliga- und Europacup-Spielen mit drei Siegen in drei Spielen durchaus zu Energie-Leistungen fähig sind. Weil aber VfL-Torwart Koen Casteels in der vierten Minute der Nachspielzeit einen Handelfmeter von Munas Dabbur parierte, blieb es bei der Niederlage gegen die Wolfsburger, denen die TSG in der vergangenen Saison noch den direkten Europa League-Startplatz weggeschnappt hatte.

"Wir haben hinten raus gezeigt, dass es nicht das Kraftthema ist. Es ist eher das Mentale: sich zu überwinden und nicht nachdenken über einen sicher etwas müden Körper", erklärte Hoeneß und forderte: "Da müssen wir uns mentale Härte aneignen."

Der 38 Jahre alte Bundesliga-Novize weiß natürlich, dass sieben Punkte aus sieben Partien und Tabellenplatz 13 bei weitem nicht den Hoffenheimer Ansprüchen genügt. Nach dem VfB-Spiel geht es für die TSG Schlag auf Schlag weiter - mit sechs Bundesliga-Begegnungen bis zum Jahresende (darunter am 16. Dezember gegen RB Leipzig und Ex-Trainer Julian Nagelsmann), den drei Rückspielen in der Europa League und der DFB-Pokal-Partie unmittelbar vor Weihnachten gegen die SpVgg Greuther Fürth. "Wir müssen einfach wieder 90 Minuten Vollgas-Fußball spielen, dann kommen auch wieder die Siege", meinte Torschütze Sargis Adamyan.

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