Bürgermarkt in der Ortsmitte wieder eröffnet
Ein wichtiger Baustein der Dorfgemeinschaft - Leader-Förderung und weitere Fördermittel machten Umbau möglich

Von Bernd Kühnle
Neunkirchen. Sichtlich stolz konnte Bürgermeister Bernhard Knörzer die zahlreichen Gäste und Honoratioren begrüßen, die sich vor dem Eingang des Bürgermarktes in Neunkirchen versammelt hatten. Zu feiern war nämlich die Neueröffnung des beliebten kleinen Einkaufszentrums in der Ortsmitte, dessen Innengestaltung in den vergangenen Tagen durch verschiedene Um- und Ausbaumaßnahmen ein neues Gesicht gegeben worden war.
So wurde ein ansprechendes Marktcafé integriert und die ohnehin schon stattliche "Produktpalette regional" noch erweitert. Während Knörzer die einzelnen Maßnahmen erläuterte, dankte er den Stellen, die den Umbau finanziell unterstützt hatten und hielt besonders die große Arbeitsleistung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer fest. Hierdurch sei der Markt moderner, attraktiver und zukunftsfähiger geworden und seine Existenz werde gesichert.
MdB Alois Gerig bezog sich in seinem Grußwort auf Friedrich Wilhelm Raiffeisen, dessen Grundgedanken von dem Erfolg der gemeinschaftlich umgesetzten Arbeit im Bürgermarkt Neunkirchen vorbildlich verwirklicht worden sei. Dabei sprach er auch davon, dass man hier sehen könne, welch hervorragende Ergebnisse zu erzielen seien, wenn "Hand- und Kopfwerker" sich gegenseitig ergänzten. Als bekennender Verfechter der regionalen Vermarktung betonte Gerig, dass gerade die jetzige Krise gezeigt habe, wie wichtig dieses Konzept der Nahversorgung gerade im ländlichen Raum sei.
Auch Landrat Achim Brötel unterstrich diese Grundgedanken, als er die Grußworte des Neckar-Odenwald-Kreises, des Kreistags und der Landkreisverwaltung überbrachte. Nach einem historischen Abriss der Marktentwicklung zeigte er auf, dass der Bürgermarkt einen wichtigen Baustein der Dorfgemeinschaft bilde, an dem speziell die ältere Generation oder auch Neckarsteig-Wanderer in dem Marktcafé Ruhe und Erholung finden könnten. Dies entspreche auch dem Leitbild von Neunkirchen: "einfach liebenswert".
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Unterstützt werde dieser Leitgedanke durch das Bekenntnis zur Bio-Musterregion, was auch durch die Anwesenheit der Bioregionalmanagerin des Kreises, Ruth Weniger, unterstrichen wurde. Darüber hinaus fasste er die Konzeption griffig zusammen: "Wer weiter denkt, kauft näher ein – Heimat schmeckt man". Brötel betonte, dass die Gier nach vermeintlichen Sonderangeboten unter dem Strich auf Dauer oft teurer und qualitativ schlechter sei. Einen weiteren Erfolg des Bürgermarktes bilde der Umstand, dass Knörzer, wie sein Amtsvorgänger Wolfgang Schirk, ein echter "Topfgucker" sei, dem es gelinge, immer den geeigneten Topf mit Fördermitteln ausfindig zu machen. So habe sowohl die ELR-Sonderausschreibung "Grundversorgung", die Sonderförderung "Ehrenamt stärken, Versorgung sichern", das Crowdfunding über die Volksbank Neckartal und das Leader-Regionalbudget dazu beigetragen, dass die Maßnahme finanziell zu stemmen war.
Mit einem herzlichen Dank an Bürgermeister Knörzer, Wolfgang Schirk, den Vorstand und den Aufsichtsrat, das gesamte Team und vor allem die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer übergab der Landrat an Bürgermeister Norman Link, der als Vertreter des Vereins Leader besonders auf die gelungenen Gestaltung des Marktcafés einging. Auch er betonte die wichtige soziale Funktion des Marktes, was unter anderem für den Leader-Auswahlausschuss ein Grund war, die Höchstpunktzahl für die Förderkriterien zu vergeben und die Maßnahme mit 15.877 Euro zu fördern.
Als Vertreter der IHK überbrachte Andreas Hildenbrand seine Gratulation. Pfarrer Josef Dorbath warf einen Blick in frühere Zeiten zurück, als Einkaufen noch stark als Sozialkontakt empfunden wurde, ein Gefühl, das durch den Bürgermarkt eine wohltuende Belebung erhalte.
Nach dem Segen dankte Knörzer allen Helfern, Handwerkern und Mitarbeitern, wobei er besonders Familien Frey und Hamm/Wutsch sowie Thorsten Eschenauer und Fabian Dinkeldein erwähnte: Den Vorständen Meike Frey und Silke Hamm dankte er mit einem Blumenstrauß, ehe er dem Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Schirk ein Präsent überreichte, das dieser mit einem Gegengeschenk quittierte.
Anschließend hatten die Gäste die Gelegenheit, sich bei einem Imbiss davon persönlich zu überzeugen, dass die Umbaumaßnahme rundum gelungen ist.



