Niedrigeres Tempo, längere Staus

Das passiert, wenn in Neckargemünd langsamer gefahren werden muss

Experte erläutert Auswirkungen von Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt

12.10.2020 UPDATE: 14.10.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 7 Sekunden
Auch in der Ortsdurchfahrt von Kleingemünd muss wohl langsamer gefahren werden. Foto: Alex

Neckargemünd. (cm) Wenn in der Ortsdurchfahrt nur noch Tempo 30 statt 50 gilt, wird es zu längeren Rückstaus an den Ampeln kommen. Das wurde in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderates deutlich. Fachleute präsentierten mehrere Vekehrssimulationen für Tempo 50 und 30 sowie jeweils für den Fall, dass noch zusätzlich an der großen Kreuzung an der Friedensbrücke Schutzstreifen für Radfahrer aufgebracht werden, wie sie in einem entsprechenden Konzept vorgesehen sind. Diese würden zulasten von Abbiegespuren für Autos gehen.

Andreas Holder vom Verkehrsplanungsbüro "Koehler und Leutwein" in Karlsruhe hatte die Leistungsfähigkeit der Knotenpunkte an der Bundesstraße B37 untersucht. Schon jetzt würden an der großen Kreuzung vormittags Rückstaus von Bammental kommend von 137 Metern und 153 Meter von Kleingemünd kommend entstehen. "Das ist schon relativ lang", meinte er. Durch einen Umbau und Tempo 30 würde der vormittägliche Rückstau von Bammental kommend sich auf über 200 Meter ausdehnen. Der Experte sah das Radverkehrskonzept angesichts der großen Verkehrsbelastung auf der B37 kritisch. "Eine Verengung führt zu deutlich längeren Rückstaus", so Holder. "Tempo 30 und die Wegnahme einer Fahrspur führen zu Stau", fasste Bürgermeister Frank Volk zusammen.

Petra Groesser (Grüne) wollte wissen, ob die Ampelschaltung für die Simulationen optimiert worden sei. "Ja, sonst wäre der Rückstau noch viel länger", so Experte Holder. Ob die "erhoffte Reduzierung des Kfz-Verkehrs bis 2030" bei den Prognosen berücksichtigt sei, interessiert Hermino Katzenstein (Grüne). "Es ist eine fünfprozentige Steigerung eingeplant", entgegnete Holder. Katzenstein kritisierte eine "Perspektive durch die Windschutzscheibe", da Fußgänger kaum eine Rolle spielen.

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Auf Nachfrage von Giuseppe Fritsch (Freie Wähler) sagte Volk, dass die Umsetzung des Radverkehrskonzepts an der großen Kreuzung rund 500.000 Euro kosten würde. Katzenstein, auch Landtagsabgeordneter, sagte, dass es eine 90-Prozent-Förderung durch das Land gebe.

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