Mosbach

Nicolaus-Kistner-Gymnasium organisiert nach Corona-Fällen den Fernunterricht

35 Lehrer und 100 Schüler der Mosbacher Schule befinden sich in Quarantäne. Der Präsenzunterricht sei "nicht mehr sinnvoll zu organisieren", heißt es.

11.10.2020 UPDATE: 12.10.2020 06:00 Uhr 2 Minuten
Fern- statt Präsenzunterricht heißt es ab heute – wieder und zunächst vorübergehend – am Nicolaus-Kistner-Gymnasium in Mosbach. Nach mehreren bestätigten Corona-Fällen in der Schülerschaft war dort zuletzt die Zahl der in Quarantäne befindlichen Lehrer und Schüler schlicht zu groß für einen Unterricht vor Ort geworden. Foto: dpa

Von Heiko Schattauer

Mosbach. Jetzt ist es also so weit: Die erste Schule in der Region setzt den Präsenzunterricht aus. Gleich mehrere bestätigte Corona-Fälle in der Schülerschaft und damit verbundene Ausfälle von Lehrkräften haben die Verantwortlichen am Nicolaus-Kistner-Gymnasium in Mosbach dazu veranlasst, ab Montag auf den – mehr oder weniger – gemeinschaftlichen Unterricht vor Ort zu verzichten. Auf 35 Lehrer und Lehrerinnen, die als Kontaktperson ersten Grades gelten und damit in häusliche Absonderung müssen, hatte sich im Laufe des Samstags die Ausfall-Liste am NKG verlängert, nachdem zuletzt in der Kursstufe mehrere Schülerinnen und Schüler positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden waren.

Foto: schat

"Bei 35 Lehrern und rund 100 Schülern in Quarantäne lässt sich ein Präsenzunterricht einfach nicht mehr sinnvoll organisieren", beschreibt NKG-Schulleiter Jochen Herkert, warum man sich im Krisenstab der Schule am Samstag schließlich auf eine – zunächst einmal vorübergehende – Aussetzung des Präsenzunterrichts verständigt hat. In der Kalenderwoche 42, vom 12. bis 16. Oktober, wird der komplette Schulalltag auf Fernunterricht umgestellt.

"Die hierfür notwendigen Plattformen sind eingerichtet und die Schülerinnen und Schüler vorbereitet", zeigen sich Herkert und sein Krisenteam trotz der komplexen organisatorischen Herausforderungen optimistisch: "Es wird laufen, wir werden die Situation meistern." Die Erziehungsberechtigten hatte man noch am Samstag informiert, die Klassenleitungen stehen, so der Schulleiter weiter, mit ihren Schülerinnen und Schülern in Verbindung, um den Fernunterricht möglichst reibungsarm umsetzen zu können.

Für die rund 750 Schüler am Nicolaus-Kistner-Gymnasium heißt es ab Montag also statt "Go to school" vorerst einmal wieder "GoToMeeting". Ob der neuerliche Fernunterricht inzwischen runder läuft als im ersten Anlauf im Frühjahr, als man ad hoc und weitestgehend unvorbereitet von Präsenz- auf Online-Unterricht umstellen musste? Am NKG ist man überzeugt davon, da man sich einfach besser vorbereitet sieht. "Wir haben zum Beispiel mit unseren Fünftklässlern in den letzten vier Wochen immer wieder nachmittags Go-To-Meetings gemacht, Videokonferenzen ganz praktisch geübt", erläutert Jochen Herkert.

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Zum Auftakt in die Fernunterrichtswoche wird es zudem durchgängig zwei Klassenlehrerstunden geben, in denen der jeweilige Wochenplan skizziert und vermittelt werden soll. "Wir denken von Woche zu Woche", will sich Herkert nicht allzu weit für eine weitere Unterrichtsprognose aus dem Fenster lehnen. Er sagt aber auch: "Infrastrukturell gibt es schon noch viel Luft nach oben, da wären Nachbesserungen natürlich wünschenswert", so in Bezug auf das, was vor allem auch an Hardware hinter dem Fernunterricht steckt.

Beim Blick auf die aktuelle Corona-Statistik vom Wochenende fällt ein weiterer Anstieg der bestätigten Infektionen auf. Am Samstag vermeldete das Gesundheitsamt sechs neue Fälle, am Sonntag kamen weitere sieben Personen, bei denen ein Corona-Test positiv ausgefallen war, hinzu. Immerhin: Neben den 13 Neu-Infektionen sind in der Statistik auch 13 Einwohner aus dem Kreis vermerkt, die inzwischen als von Corona genesen gelten. Die Zahl der seit Ausbruch der Pandemie nachweislich an Covid-19 erkrankten Menschen aus der Region ist damit auf 588 angewachsen, als akut infiziert werden derzeit 41 Personen geführt.

Unter den am Wochenende positiv Getesteten waren auch insgesamt sieben Schüler(innen) des NKG sowie ein Angehöriger der Zentralgewerbeschule Buchen. Dort kann der Präsenzunterricht fortgeführt werden. Die Infektionsketten, so die Mitteilung des Gesundheitsamts, seien weitestgehend geklärt, die Ermittlung der jeweiligen Kontaktpersonen laufe derweil "mit Hochdruck".

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