Freie Wähler werfen Giuseppe Fritsch raus
Stadtrat tritt nicht zurück - Ausschluss aus Fraktion

Neckargemünd. (cm) Giuseppe Fritsch wird nicht mehr Teil der Freie-Wähler-Fraktion im Gemeinderat der Stadt am Neckar sein. Der 74-Jährige ließ ein Ultimatum bis Samstag verstreichen. Seine Fraktion hatte von ihm gefordert, dass er "freiwillig" als Stadtrat zurücktritt, andernfalls werde er aus der Fraktion ausgeschlossen. Hintergrund war ein Eklat: Fritsch hatte den Gegnern des aktuell größten Projekts der Stadt – dem Neubau eines Feuerwehrhauses im Stadtteil Dilsberg für über zwei Millionen Euro – einen persönlichen Brief von Bürgermeister Frank Volk, ebenfalls Freie Wähler, an ihn weitergegeben. Das wurde als Vertrauensbruch gewertet.
Volk hatte in dem Brief Fritsch untersagt, Kontakt mit übergeordneten Behörden und Mitarbeitern der Stadtverwaltung aufzunehmen. Allein er sei Ansprechpartner für Räte. Fritsch wertete dies als "Maulkorb" und die Gegner des Feuerwehrhauses argumentierten in einer Petition mit dem Brief, dass nicht einmal Stadträte sich informieren dürfen.
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"Ich erfahre viel Unterstützung, erhalte Anrufe und Briefe", sagte Fritsch am Montag, der nun als fraktionsloser Stadtrat weitermachen oder sich der CDU anschließen will. Die Freien Wähler sind damit künftig nicht mehr stärkste Fraktion. Das sind nun die Grünen alleine.