Stechende Plagegeister

Tigermücke in Meckesheim nachgewiesen

Tigermücken können potenziell tropische Krankheiten übertragen. Deshalb läuft nach dem Fund der Insekten in Meckesheim nun die Bekämpfung an.

29.09.2020 UPDATE: 29.09.2020 11:46 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde
Die Asiatische Tigermücke. Foto: dpa

Meckesheim. (pm/kaf) Im Rhein-Neckar-Kreis ist die Tigermücke auf dem Vormarsch. Jetzt wurde das Insekt auch in Meckesheim entdeckt, wie das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis mitteilt. Die Tigermücke wird beispielsweise als blinder Passagier in Fahrzeugen eingeschleppt und kann potenziell tropische Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren übertragen.

Aufgrund des bestätigten Nachweises der Tigermücke in Meckesheim wird sofort mit einem Monitoring und mit der Bekämpfung im Auftrag der Gemeinde Meckesheim und des Gesundheitsamtes des Rhein-Neckar-Kreises begonnen. So soll noch in dieser Saison das mögliche Verbreitungsgebiet erfasst und eine weitere Ausbreitung verhindert werden.

Mitarbeiter der Icybac – biologische Bekämpfung GmbH werden laut der Mitteilung zeitnah potentielle Brutstätten im Umfeld der Straße Alte Gärtnerei kontrollieren. Die Anwohner betroffener Bereiche werden durch ausgeteilte Flyer über die Maßnahmen informiert. Durch ein Schreiben des Ordnungsamtes Meckesheim legitimiert, können sich die Mitarbeiter der Tigermückenbekämpfung in Verbindung mit dem Personalausweis ausweisen. In dem Schreiben werden die Bürger in den betroffenen Straßenzügen darum gebeten, den Mitarbeitenden Zutritt zu gewähren.

Zur Bekämpfung wird laut Landratsamt der erprobte Wirkstoff B.t.i. auf potentielle Brutstätten ausgebracht. B.t.i. ist ein biologisch abbaubares Eiweiß, das spezifisch im Darm von Mücken reagiert und die Mückenlarven dadurch abtötet. Es wird seit Jahrzehnten weltweit eingesetzt und ist für andere Insekten, Tiere, Menschen und Pflanzen ungiftig.

Das Landratsamt bittet außerdem darum, verdächtige Mücken zu melden. Die wichtigsten optischen Merkmale: Die Tigermücken, immer kleiner als eine Cent-Münze und nicht größer als unsere einheimischen Stechmücken, sind grundlegend schwarz (nicht bräunlich) mit weißen, prägnanten Streifen auf Körper und Beinen. Das letzte Glied der Hinterbeine ist immer weiß. Entgegen anderer Mückenarten, die vor allem zur Dämmerung oder in der Nacht aktiv sind, sticht die Tigermücke auch tagsüber aggressiv.

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Als Belege dienen Fotos oder reale Exemplare. Dazu betäubt oder tötet man die Mücke mit einem leichten Schlag, gibt sie in ein kleines stabiles Gefäß und legt sie mindestens 15 Minuten in das Tiefkühlfach. Meist reicht schon, gut aufgelöste Fotos (aus verschiedenen Winkeln, vor allem mit Beinen) an die E-Mail-Adresse meckesheim@tigermuecke.info zu senden. Die Mücke bitte aufbewahren. Falls sich der Verdacht erhärtet, wird das Exemplar abgeholt, um es eindeutig unter dem Mikroskop zu bestimmen.

Was können Bürgerinnen und Bürger neben dem Melden eventueller Tigermückenfunde noch tun? Vor allem auch außerhalb des vermuteten Verbreitungsgebietes im Umfeld der Straße Alte Gärtnerei ist es wichtig, in allen Ecken des Gartens und Außengeländes versteckte Brutstätten ausfindig zu machen und sie zu beseitigen. Brutstätten sind alle Gefäße, in denen sich Regen- oder Gießwasser sammelt, das mindestens eine Woche stehen bleiben kann: Regentonnen, Eimer, demontierte Autoreifen, auch Blumenkübel, hohle Zaunpfähle oder Sonnenschirmständer. Da die Eier an den Gefäßen anhaften, sollten diese niemals ohne vorherige Reinigung - ausbürsten oder mit heißem Wasser ausspülen - oder nur zerstört entsorgt werden. Belebte Gartenteiche oder Tiertränken - sofern diese regelmäßig mindestens alle fünf Tage geleert werden - sind in der Regel unproblematisch.

Wer Fragen hat, kann sich wenden an Email: meckesheim@tigermuecke.info oder Gabriele Stadler, Telefon 0159 0131 3446, Email: gabistadler@icybac.de

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