Handschuhsheim

Die meisten Parkplätze in der Zeppelin- und Trübnerstraße sind keine (Update)

Umwidmung der Zeppelin- und Trübnerstraße - Die Partei hat eine Alternative

18.09.2020 UPDATE: 22.09.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 24 Sekunden
Eigentlich verboten, aber bislang geduldet: Gehwegparken in der Zeppelinstraße. Foto: kaz

Handschuhsheim. (dns) RNZ-Leser Manuel Linnenschmidt ärgert sich über die CDU. Denn die Partei habe bei ihrer Veranstaltung in Handschuhsheim den Eindruck vermittelt, dass in der Zeppelin- und Trübnerstraße über 100 Parkplätze wegfielen, wenn dort eine Fahrradstraße eingerichtet würde. "Diese Behauptung ist schlichtweg falsch!", schrieb er an den CDU-Kreisvorsitzenden Alexander Föhr und die RNZ.

Denn tatsächlich würden ungefähr so viele Fahrzeuge dort geparkt – "hauptsächlich aber auf dem Gehweg". Und diese Praxis werde in Heidelberg zwar seit Jahren geduldet, ist aber eigentlich verboten. "Wenn man es großzügig auslegt, sind maximal circa 20 bis 30 Prozent der genannten 100 Parkplätze tatsächlich ,legal’", so Linnenschmidt.

Da die Stadt in ihrem Klimaschutzaktionsplan beschlossen hat, das Gehwegparken in der gesamten Stadt zu untersagen, müssten sich die Autofahrer ohnehin andere Stellplätze suchen: "Diese 100 ,Parkplätze’ können also nicht wegfallen, weil sie gar nicht existieren", betont Linnenschmidt.

Update: Montag, 28. September 2020, 16.15 Uhr


CDU fürchtet bei Fahrradstraße zu großen Parkplatzverlust

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Von Karin Katzenberger-Ruf

Heidelberg-Handschuhsheim. Kann man in der Zeppelin- und der Trübnerstraße in Handschuhsheim auf über 100 Parkplätze verzichten? Der CDU-Ortsverein meint: Nein! Bei einem Treffen im Park am Hans-Thoma-Platz und anschließender Begehung ging es um die "Fahrradstraße", die nach Plänen der Verwaltung dort entstehen soll – und der die Parkplätze zum Opfer fielen. Auch passionierte Radler – zum Teil im Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) aktiv – kamen zur Veranstaltung.

Neue Fahrradstraßen in Heidelberg sind schon seit 2017 ein Thema. Erst kürzlich wurde die Gaisbergstraße in der Weststadt umgewidmet. In Handschuhsheim stehen neben der bei der Veranstaltung diskutierten Strecke auch die Strecke Steubenstraße/Burgstraße zur Diskussion. Die Einrichtung der Fahrradstraßen steht im Zusammenhang mit der Sanierung der Dossenheimer Landstraße. Dort werden die Straßenbahngleise und der Fahrbahnbelag erneuert. Außerdem sollen Bäume gepflanzt werden, die auch dort Parkplätze kosten.

Die Sanierungsbedürftigkeit der Zeppelinstraße (Straßenschäden) und der Trübnerstraße (schlechte Gehwege) zweifelt der CDU-Ortsverein nicht an. Im Gegenteil. Auf einem Infoblatt zum Thema favorisiert er außerdem "gute Fahrradverbindungen auf der Nord-Süd-Strecke" von Heidelberg, die den Autoverkehr reduzieren könnten. Doch es gibt auch ein großes "Aber": Die CDU will dem Parkverbot auf einer Seite der Straße nicht zustimmen. Zumindest, wenn dieser auf der Zeppelin- und der Trübnerstraße verlaufen würde.

Dafür haben die Christdemokraten einen Alternativvorschlag. Denn die von der Stadt vorgeschlagene Fahrradstraße sei zwar schnurgerade, so Alexander Föhr, CDU-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat und Johannes Laule, zweiter Vorsitzender der CDU Handschuhsheim, führe aber an fünf Kreuzungen und fünf Einmündungen vorbei. Wenn es nach ihnen ginge, sollte die Fahrradstraße über die Strecke Wiesenweg, Husarenstraße und Andreas-Hofer-Weg verlaufen, auch wenn man dort kleine Schlenker in Kauf nehmen müsse.

Und das sind die Argumente der Partei: Auf der alternativen Strecke würden beim Parken auf nur einer Seite nur 15 Plätze weg fallen. Außerdem seien nicht erst Sanierungsmaßnahmen wie in der Zeppelin- und der Trübnerstraße nötig, sondern es könnten bald Markierungen angebracht werden. Und schließlich sei ein großer Teil der Strecke schon heute nur mit Einschränkungen für den Autoverkehr befahrbar.

Der Ortstermin "Fahrradstraße" war auf eine Stunde beschränkt. Schon im Park am Hans-Thoma-Platz gab es Gelegenheit, Fragen zu stellen. Auf den "Verdrängungseffekt", den eine Fahrradstraße auf der geplanten Strecke nach sich ziehen könnte, machte Alexander Föhr aufmerksam. Da ging es dann wiederum um das Suchen nach dem Stellplatz und um Autos, die in der Not ein paar Straßen entfernt geparkt werden.

Eigentlich sollte schon Ende Juni im Bezirksbeirat über die Fahrradstraße diskutiert werden. In der Sitzung war allerdings auch der Masterplan Neunheimer Feld Thema, so dass mehrere Tagesordnungspunkte verschoben wurden. Im Stadtentwicklungsausschuss beantragte die CDU die Vertagung des Themas. Mit der Veranstaltung wollte die Partei die Bürger trotzdem frühzeitig beteiligen.

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