Mobiler Freizeitpark Fun & Food bringt Volksfest-Spaß auf den Messplatz
Schaustellerverband begrüßt die Veranstaltung - Bis zu 500 Menschen dürfen auf das Gelände - "Ich kann es noch gar nicht fassen"

Von Volker Endres
Mannheim. Es sieht aus wie ein Volksfest, riecht nach einem Volksfest und verspricht Spaß wie ein Volksfest – aber selbstverständlich ist die Veranstaltung "Fun & Food" ("Spaß und Essen") kein Volksfest, weil solche Veranstaltungen in Zeiten der Corona-Pandemie schließlich noch untersagt sind. Vielmehr haben Schausteller und die städtische Tochterfirma "Event & Promotion" auf dem Neuen Messplatz ein "mobiles Freizeitangebot" aus dem Boden gestampft.
Zur gewohnten Geruchsmischung aus Zuckerwatte, gebrannten Mandeln und Bratwürsten gesellt sich in diesem Jahr auch der Hauch von Desinfektionsmittel in der Luft. Alle paar Schritte stehen Handspender verteilt auf dem Messplatz. Sie sind ein deutlicher Hinweis darauf, dass auch hier Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten sind. In Wartebereichen, innerhalb der Sanitäranlagen und auch in den Geschäften besteht Maskenpflicht. Und dann ist da natürlich noch die Einlasskontrolle. Denn nur jeweils 500 Besucher dürfen sich auf die Einbahnstraße auf dem 6000 Quadratmeter großen Gelände begeben.
"Es ist eine mutige, aber auch eine notwendige Annäherung an das übliche Leben und Vergnügen, das uns wichtig ist", betonte Mannheims Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch vor dem Eröffnungsrundgang für die geladenen Gäste. Knapp zwei Stunden lang durften sich Stadträte, Alt-Bürgermeister und Honoratioren davon überzeugen, dass die Mischung auf der "Mini-Mess" alles beinhaltet, was zu einem richtigen Rummelbesuch gehört.
Rasante Fahrgeschäfte wie der "Bayern-Breaker" gehören ebenso dazu wie eher gemütliche Fahrgeschäfte, Schießbuden und natürlich jede Menge bunte Lichter und anregende Musik. Beim Rundgang der Prominenten sorgte die "Herrenkombo" für die musikalische Umrahmung. Die Gruppe hatte sich dafür tatsächlich etwas einfallen lassen, intonierte auf den Gassenhauer "Schützenliesel" das ebenso eingängige "Abstand halten".
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"Ich kann es noch gar nicht fassen, dass es wieder losgeht", strahlte Stephan Schuster als Vorsitzender des Schaustellerverbandes. "Für viele von uns ist es die erste Veranstaltung des Jahres." Denn kaum waren Fahrgeschäfte und Buden im März für den Mathaisemarkt in Schriesheim aus dem Winterquartier entstaubt worden, mussten sie aufgrund der Corona-Einschränkungen auch schon wieder eingemottet werden. Jetzt kamen sie endlich wieder zum Einsatz, wenn auch nicht alle.
"Wir haben die Teilnehmer aus den abgeschlossenen Verträgen für Mai- und Oktobermess ausgelost", verriet E&P-Geschäftsführerin Christine Igel. Außerdem habe man auf den gewohnten Branchenmix eines Jahrmarktes geachtet. "Zehn Schießbuden wären schließlich kontraproduktiv." Leider sei unter den Teilnehmern im Lostopf kein Riesenrad gewesen, bedauerte Grötsch. Schausteller mit dieser Attraktion haben auch in Corona-Zeiten andere Möglichkeiten.
Das Sicherheitskonzept hat sich nicht nur beim Einlass, sondern auch bei der Polizei geändert. "Wir betreuen die Veranstaltung im Rahmen unserer normalen Routine", sagte ein Beamter des zuständigen Reviers Neckarstadt. Maximal 500 Besucher seien schließlich eine andere Herausforderung als die bis zu 7000 Menschen, die sich sonst bei der Oktobermess auf dem Messplatz tummeln. Mini-Mess bedeutet eben auch Mini-Einsatz – dafür aber maximales Vergnügen.
Der mobile Freizeitpark Fun & Food als "Messersatz" ist Sonntag bis Donnerstag von 13 bis 22 Uhr, Freitag, Samstag und vor Feiertagen bis 23 Uhr geöffnet. Die Veranstaltung auf dem Neuen Messplatz dauert bis einschließlich 11. Oktober. Der Eintritt ist frei, es kann zu Wartezeiten kommen.



