Totenstille in Lingental

Das Landgut Lingental leidet unter der L600-Vollsperrung

Die Inhaberin ärgert sich, dass die L600 nicht schon bei der Sanierung 2018 verbreitert wurde.

13.08.2020 UPDATE: 14.08.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 23 Sekunden
Wegen der Sperrung bleiben derzeit viele Tische des Landgutes Lingental leer. Foto: Alex

Leimen-Lingental/Gaiberg. (bmi) "Die Schließung der Straße ist eine Katastrophe", ärgert sich Anne-Kathrin Zentsch. Die Inhaberin des Eppelheimer Unternehmens "Z Catering & Events" und damit des Landgutes Lingental bekommt die dreiwöchige Vollsperrung der Landesstraße L600 voll zu spüren. "Uns sind durch die Baustelle 75 Prozent des Umsatzes weggebrochen", betont Zentsch im Gespräch mit der RNZ.

Das weiträumige Gelände mit Biergarten, Seeterrasse, Landcafé und Restaurant ist derzeit nur von Leimen aus erreichbar, nicht aber aus Richtung Gaiberg. "Mindestens die Hälfte unserer Besucher kommt aus dem Kraichgau", meint Zentsch. "In Lingental herrscht Totenstille, es kommt kaum ein Auto oder Motorrad den Berg hochgefahren", berichtet die Geschäftsführerin. Dabei sei sie froh gewesen, dass mit den Corona-Lockerungen die harte Zeit nach dem Lockdown überwunden und gerade der Biergarten zuletzt sehr gut besucht war. "Nun folgt der nächste Hammer, der uns zurückwirft", so Zentsch.

Sie ärgert sich, dass die L600 nicht schon bei der Sanierung 2018 verbreitert wurde. Im Vorfeld der jetzigen Baumaßnahme hatte sie gehofft, dass zumindest an den Wochenenden die Vollsperrung aufgehoben wird. "Das haben die Behörden aber abgelehnt, weil der Abtransport und die Sicherung der Gerätschaften zu aufwendig wären." Immerhin freut sie sich, dass in Leimen mit einem Schild auf die Erreichbarkeit des Landguts hingewiesen wird – dennoch bleiben auch von hier einige Stammgäste fern.

Der nahe des Manfred-Lautenschläger-Kreisels gelegene Berghof Weinäcker schätzt die Lage indes optimistischer ein. "Wir haben in der bisherigen Bauzeit kaum Auswirkungen gespürt", betont Jana Müller von der Betreiberfamilie des Bauernhofs mit Restaurant und Biergarten. Das lag vor allem auch daran, dass man in den vorherigen Wochen durch bereits länger bestehende Reservierungen "komplett ausgebucht" war. Auch am heutigen Freitag und morgigen Samstag finden auf dem Berghof wieder Hochzeiten statt. "Unsere große Außenterrasse war auch meist voll belegt", sagt Müller. Sie berichtet, dass viele Gäste aus Leimen und Umgebung die Umleitung in Kauf nehmen. "Vor zwei Jahren, als die Strecke ein halbes Jahr gesperrt war, war es deutlich schlimmer", betont Müller.

Und so sehnt vor allem Anne-Kathrin Zentsch dem Ende der Baustelle entgegen. "Ganz schlimm wäre, wenn die Maßnahme verlängert wird", betont sie – aber danach sieht es derzeit ja nicht aus.

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