Junges Gaiberger Paar galt in Australien als vermisst
Suche nahm glückliches Ende - Suchmeldung schlug hohe Wellen - Dabei hatten sie lediglich keinen Handyempfang

Von Christoph Moll
Gaiberg. Um 4 Uhr in der Nacht auf den Donnerstag riss das Klingeln ihres Handys die Mutter von Benjamin K. aus dem Schlaf. Am anderen Ende der "Leitung" war ihr Sohn am anderen Ende der Welt. "Alles gut", meldete er aus Australien. Ihm und seiner Frau Nathalie gehe es gut, berichtete der 29-jährige Gaiberger – und sorgte damit dafür, dass seiner Mutter tonnenweise Steine vom Herzen fielen. Denn die Polizei in Australien hatte bereits nach dem Paar gesucht, da es zwei Wochen kein Lebenszeichen von ihm gab. Dabei hatte es lediglich keinen Handyempfang.
Am Dienstag hatte die "Western Australia Police Force", also die Polizei in Westaustralien, eine Suchmeldung mit einem Foto des Paares veröffentlicht, die sich in Windeseile über das Internet verbreitete. Die Polizei bat "dringend um Unterstützung". Die deutschen Staatsangehörigen seien in der Region Kimberley unterwegs und hätten ihrer Familie gesagt, sie würden die Gibb-River-Road mit ihrem silbernen Nissan Patrol befahren. Da sich Benjamin und Nathalie nicht bei ihren Familien und Freunden meldeten und dies nicht zu ihnen passe, würden "Bedenken hinsichtlich ihres Wohlergehens" bestehen. Im sozialen Netzwerk Facebook wurde die Suchmeldung tausendfach weiterverbreitet.
"Es ist unglaublich, welche Wellen das geschlagen hat", sagte Benjamins Mutter am Donnerstag der RNZ. Dass sie fast zwei Wochen nichts von ihrem Sohn gehört habe, sei untypisch für ihn gewesen. Zuvor hätten sie alle paar Tage Kontakt gehabt. "Alle Nachrichten, die wir geschrieben haben, kamen nicht an", erzählt die 57-Jährige. Über eine Bekannte in Australien habe sie die Polizei eingeschaltet.
Die Suchmeldung sah dann auch das Paar, als der Handyempfang zurückkehrte. Außerdem wurden Benjamin und Nathalie von anderen Reisenden angesprochen. Das Paar meldete sich schließlich bei der Polizei, die die gute Nachricht vermeldete: "Benjamin und Nathalie haben mitgeteilt, dass es ihnen gut geht. Sie danken allen für ihre Sorge." Auch bei Benjamins Vater war die Freude groß: "Wir sind sehr sehr erleichtert", berichtet er. Das war auch Petra Müller-Vogel. "Es freut mich sehr, dass alles gut ist", so die Gaiberger Bürgermeisterin. "Ich habe mir auch Sorgen gemacht, obwohl ich das Paar nicht kenne."
Benjamin und Nathalie sind seit etwa anderthalb Jahren auf Weltreise. Zunächst bereisten sie Südamerika, seit Oktober sind sie in Australien. Dort haben sie vor einem Monat auch geheiratet. Im September werden sie einen "Zwischenstopp" in Deutschland einlegen und ihre Familien wohl nun umso herzlicher in die Arme schließen. Sollten sie ihre Weltreise fortsetzen, nehmen sie wohl ein Satellitentelefon mit, wie Benjamins Mutter verrät. Das funktioniert überall ...