Salierbrücke schon Ende 2021 wieder offen (Update)
Sanierung der Rheinquerung bei Speyer profitiert von mildem Winter – Zweiter Bauabschnitt beginnt – Anfangs gab es große Probleme

Von Harald Berlinghof
Speyer/Hockenheim. Alle Beteiligten erinnern sich noch an die belastende Situation, als Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder im Herbst 2019 die Öffentlichkeit mit der Schreckensnachricht konfrontieren musste, dass die Sanierung der Salierbrücke zwischen Hockenheim und Speyer deutlich länger dauern würde als geplant. Die Unterbrechung der wichtigen Verkehrsverbindung und Rheinquerung hatte schließlich Verkehrsstaus zur Folge und sogar ökonomische Auswirkungen bis in den Einzelhandel hinein. Von Beschimpfungen der Bauarbeiter bis zu bösen Unterstellungen reichte das Repertoire dessen, was sich damals abspielte. "Dabei waren wir uns immer bewusst, welch große Belastung die Sperrung der Brücke für die Menschen hier bedeutet. Deshalb sind wir immer transparent mit den notwendigen Informationen für die Öffentlichkeit umgegangen", betonte die Landesbeamtin am Donnerstag bei einer Begehung der Baustelle. Und mit großer Freude überbrachte sie gemeinsam mit ihrem Leiter des Baureferats Nord, Michael Lumpp, eine gute Nachricht: Die Brücke kann früher für den Verkehr freigegeben werden als im Herbst gedacht.
Damals hatte man das Frühjahr 2022 als Termin für die Verkehrsfreigabe genannt. "Wir sind aber überzeugt, dass wir die Brücke bereits Ende 2021 frei geben können", erklärte sie. Man rechne nicht mit zusätzlichen Überraschungen im zweiten Bauabschnitt, der in der nächsten Woche in Angriff genommen wird.
Die Sanierung der Brücke stand anfänglich unter keinem guten Stern, als man unerwartet eine Belastung mit dem Schadstoff PCB feststellte. Schließlich kamen erhebliche Abweichungen bei der Brückenrealität gegenüber den Planungsunterlagen zum Vorschein. Eine Verlängerung der Baustelle in den Winter hinein tat ein Übriges, um den Zeitplan über den Haufen zu werfen. Und dann fehlten auch noch Spezialisten für hoch komplexe Schweißarbeiten.
Dass man jetzt doch schneller zu einem Sanierungsende kommen wird als erwartet, hat auch ganz wesentlich mit dem sehr milden Winter zu tun. Die Corona-Pandemie habe sich auf den Baufortschritt dagegen nur unwesentlich ausgewirkt.
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Mit dem Ende des ersten Bauabschnitts ist gewissermaßen Halbzeit bei der Brückensanierung. Dieser umfasst die Südseite der Brücke auf voller Länge. Auf der nördlichen Hälfte der Brücke konnten während der laufenden Bauarbeiten Shuttle-Busse den Rhein überqueren sowie ein Rad- und Fußgängerweg benutzt werden. Nachdem jetzt der erste Bauabschnitt zwei bis drei Monate vor dem Zeitplan beendet werden kann, wechseln die Arbeiten auf die Nordseite der Brückenkonstruktion. Dabei wird die neue südliche Brückenseite für den Shuttle-Busverkehr und für die Radfahrer sowie für die Fußgänger frei gegeben. Der neue Rad- und Fußweg ist durch eine schulterhohe Stahlkonstruktion gegen den Autoverkehr geschützt. Auch das komplette Brückengeländer zum Rhein hin wurde erneuert. 2500 Quadratmeter Fahrbahn und Abdichtung wurden saniert und neu gebaut.
Lußhardtknoten wird sechs Wochen lang voll gesperrt
500 Tonnen Beton wurden alleine zum neuen Gehweg verarbeitet, die Brückenlager wurden ersetzt, und man hat sich bei der Übergangskonstruktion zwischen den land- und wasserseitigen Brückenteilen aus Gründen des Lärmschutzes für wellenförmige Dehnungsfugen entschieden.
Auf der Nordseite der Brücke stehen nun bis Ende 2021 spiegelbildlich dieselben Arbeiten an wie bislang auf der Südseite. Auch den Lußhardtknoten mit der Ampelanlage in Richtung Altlußheim wird man umbauen. Dort wird es im August 2021 deshalb zu einer sechswöchigen Vollsperrung für den Privatverkehr kommen. Die komplette Freigabe des umgebauten Knotens soll gleichzeitig mit der Freigabe der Gesamtbrücke Ende 2021 erfolgen.
Info: Weitere Informationen zur Sanierung der Salierbrücke finden Sie hier
Update: Donnerstag, 23. Juli 2020, 19.15 Uhr




