1899 Hoffenheim

Was Marcus Mann mit dem TSG-Nachwuchs vorhat

Marcus Mann neuer Sportchef am TSG-Nachwuchsleistungszentrum

22.07.2020 UPDATE: 23.07.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden
Marcus Mann findet in Hoffenheim „funktionierende“ Strukturen vor. Foto: vaf

Von Christopher Benz

Hoffenheim. Marcus Mann ist ein angenehmer Zeitgenosse, dem laute Sprüche fremd sind, der aber bestimmt und differenziert kommuniziert, was er in seiner neuen Tätigkeit erreichen will. Am Mittwochnachmittag stellte sich der neue Sportchef des Nachwuchsleistungszentrum bei der TSG Hoffenheim einigen Pressevertretern vor. "Ich muss hier nicht bei Null anfangen, viele Dinge sind bereits gegeben und es gibt funktionierende Strukturen", sagt Mann, dem die Entscheidung pro Hoffenheim nicht schwergefallen ist.

Trotz seiner erst 36 Jahre ist er sehr erfahren, was das Fußballgeschäft anbelangt. In den vergangenen vier Jahren war er als Sportlicher Leiter für den 1. FC Saarbrücken tätig und verabschiedete sich dort zum Abschluss der vergangenen Saison als Aufsteiger in die 3. Liga und DFB-Pokal-Halbfinalist – ein Novum für einen Viertligisten in der langen Geschichte des Pokalwettbewerbs.

Während seiner aktiven Laufbahn brachte es der gebürtige Leonberger, der mit seiner Familie in Rutesheim lebt und täglich nach Hoffenheim pendelt, auf zwei Zweitliga-Einsätze für den KSC. Für Darmstadt 98 (2006/07), die Stuttgarter Kickers (2007-09), Saarbrücken (2009-11), SV Wehen Wiesbaden (2011-2014) und zuletzt die U23 der TSG Hoffenheim (2014-16) spielte der Defensivallrounder in der 3. Liga sowie in der Regionalliga.

Die ersten Eindrücke, die er zwei Jahre lang bei der TSG sammeln durfte, damals als etablierte Fußballer in der mit Talenten gespickten U23-Mannschaft, vereinfachen ihm die Anfangsphase in seinem neuen Aufgabengebiet. "Ich würde es eher Laufbahn als Karriere nennen", spricht er differenziert und zurückhaltend über die eigenen Leistungen auf dem Fußballplatz. Schon früh während dieser Phase bereitete er sich auf die Zeit danach vor und studierte in Karlsruhe Sportwissenschaft. "Ich habe mich gerne weitergebildet und wollte neben dem Fußball etwas für meinen Kopf tun", verfügt Mann über einen starken inneren Antrieb und will diese Eigenschaft an den TSG-Nachwuchs weitergeben.

Sein Hauptaufgabengebiet ist die U23 in der Regionalliga Südwest, aber auch die U19- und U17-Bundesliga-Mannschaften fallen in seinen Kompetenzbereich. "In dieser Hinsicht ist Hoffenheim selbstverständlich eine andere Hausnummer als Saarbrücken, schließlich sind wir hier bei einem Bundesligisten", sagt er.

Die Ziele seiner Arbeit sind klar, in diesem Bereich muss das Rad nicht neu erfunden werden. Die Durchlässigkeit von den Junioren zu den Profis soll groß sein, schließlich ist es für jeden Profiklub der Idealfall, im eigenen Stall ausgebildete Spieler in der Bundesliga einzusetzen, anstatt teures Personal von woanders kaufen zu müssen. Gleichzeitig soll sich die U23 tabellentechnisch nach vorne entwickeln und nicht wie in den vergangenen beiden Jahren nur um den zehnten Rang platziert sein.

Zuletzt mussten die Hoffenheimer den Verlust einiger hoffnungsvoller Talente verkraften. Armando Sieb (FC Bayern München), Kerim Calhanoglu (Schalke 04) und Amadou Onana (Hamburger SV) haben den Verein verlassen. "Wir müssen kein Geheimnis daraus machen, dass uns diese Abgänge wehgetan haben", gibt Mann zu, der es als wichtig betrachtet, "in Zukunft die Spieler bei uns zu behalten, die wir halten wollen."

Was dabei unabdingbar ist, ist ein gewisses Maß an Verhandlungsgeschick und kommunikativer Fähigkeiten, die er während seiner Amtszeit in Saarbrücken eindrucksvoll nachgewiesen hat.

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