Müll und Lärm an der Burg Steinsberg

"Im Gespräch mit Jugendlichen" (Update)

Oberbürgermeister Jörg Albrecht hat "mit einer Gruppe junger Leute Kontakt aufgenommen".

15.07.2020 UPDATE: 22.10.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 11 Sekunden
Viel Müll auf dem Parkplatz sorgte bei Besuchern der Burg Steinsberg am Sonntag für Verstimmung. Foto: privat

Sinsheim. (tk) Sicherheit ist ein großes Zukunftsthema in Sinsheim, etwa im Bahnhofsviertel oder auch rund um die Burg Steinsberg. Bei letzterem hat Oberbürgermeister Jörg Albrecht inzwischen "mit einer Gruppe junger Leute Kontakt aufgenommen", die kürzlich ebenfalls an die Öffentlichkeit gegangen waren und der Redaktion ihre Sicht der Dinge geschildert hatten. Die jungen Erwachsenen aus der gesamten Region sahen sich – ihrer Ansicht nach zu unrecht – Ruhestörungs-Vorwürfen während Feiern auf dem Burgparkplatz in der Corona-Zeit ausgesetzt, geäußert von Anwohnern.

Die Angelegenheit erneut aufs Tapet gebracht hatte Stadtrat Josef Breunig von der Freien Wählervereinigung: Bei einer Wanderung an der Burg hatte er mit Jugendlichen gesprochen und diese als "freundlich und vollkommen in Ordnung" erlebt. Nun glaubt er, dass sich "mit ein paar größeren Mülleimern" auf dem Gelände schon viel verbessern ließe.

Regelmäßig war zuvor die Vermüllung des Platzes angemahnt worden. "Ein Konzept, etwas Ganzheitliches" schwebt indessen Albrecht vor, weshalb dieser sich erst jetzt mit dem Mannheimer Polizeipräsident Andreas Stenger getroffen und "Sinsheimer Problematiken besprochen" hat, darunter Steinsberg und Bahnhofsviertel. Maßnahmen würden nun erarbeitet. Auch der Begriff "Sicherheitspartnerschaft" fiel, sei aber "zu weit gegriffen", sagt Albrecht. Den Jugendlichen könne "eine Multiplikatorenrolle zukommen".

Update: Donnerstag, 22. Oktober 2020, 18.30 Uhr


Müll und Lärm auf Parkplatz verärgern Anwohner und Besucher

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Sinsheim-Weiler. (cbe) Müll und Lärm auf dem Parkplatz der Burg Steinsberg stören nach wie vor Anwohner und Besucher. Nachdem diese sich erneut beschwert hatten, haben sich Gemeinderäte im Ausschuss für Bildung, Kultur, Sport und Soziales am Dienstagabend über Lösungsansätze ausgetauscht.

"Am Sonntag hätte man meinen können, man sei bei der AVR-Deponie", berichtete Freie Wähler-Sprecher Harald Gmelin. Viel Müll habe auf dem Boden gelegen, nachdem die Mülleimer alle voll gewesen seien. Auch die RNZ haben Stimmen erreicht, die dieses Problem monieren. Gmelin schlug vor, einen größeren Abfalleimer aufzustellen. Oberbürgermeister Jörg Albrecht hält dies für keine gute Idee: "Das löst das Problem nicht."

Gmelin schlug weiter vor, den Parkplatz zu sperren. Dies war unter anderem an Ostern geschehen, nachdem sich zum Höhepunkt der Corona-Krise trotz Kontaktverbots dort zahlreiche Jugendliche getroffen hatten. Doch Albrecht hält eine erneute Sperrung momentan für nicht angebracht. Dies würde die geschäftliche Situation für den Wirt des Burg-Restaurants zusätzlich erschweren.

Ein lokal begrenztes Alkoholverbot auf dem Burgparkplatz regte Florian Hummel (CDU) an. "Das werden wir prüfen", sagte der OB auf RNZ-Nachfrage. Rechtlich sei das aber nicht ganz einfach. Außerdem stelle sich dann die Frage, wer kontrolliert, dass dieses Verbot eingehalten wird. Dies sei auch eine Frage der personellen Ressourcen.

Dessen ungeachtet sollen Polizei und städtischer Ordnungsdienst dort weiterhin kontrollieren, sagt Albrecht. Doch auch das sei nicht so einfach, da die kurvige Strecke von Sinsheim nach Weiler vom Burgparkplatz aus einzusehen ist. Jene, die dort Müll und Lärm verursachen, hätten somit genug Zeit, auf anderem Wege zu verschwinden.

Auf eben dieser kurvigen Strecke werden außerdem nach wie vor Rennen gefahren: Halbstarke fahren dabei mit dem Auto oder dem Motorrad vom Burgparkplatz die Serpentinen herunter, um den Kreisverkehr in Richtung Autobahn und wieder zurück.

Klar ist aber auch: Es gibt noch einige weitere Orte, an denen sich Jugendliche und junge Erwachsene gerne treffen und dabei für Lärm sorgen und Müll zurücklassen. Laut OB wechselten diese Orte auch: Wenn an einer Stelle verstärkt kontrolliert wird, trifft sich das Klientel an einem anderen Ort. Und dann liegt der Müll dort.

Update: Donnerstag, 16. Juli 2020 Uhr

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