Sinsheim

Wenn der Falsche den Sperrmüll mitnimmt

So sollen Sie sich verhalten, wenn Kleinbusfahrer Schrott einsammeln - Ein Leser fragt

19.05.2020 UPDATE: 22.05.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 17 Sekunden
Symbolfoto: dpa

Sinsheim. (cbe) Über mehrere Wochen waren die Deponien geschlossen, auch der Sperrmüll wurde corona-bedingt nicht abgeholt. Zwischenzeitlich staute sich der Müll in Garagen und Kellern, schließlich nutzten einige die oft unfreiwillige Freizeit, um zu renovieren. Nun wird seit einigen Tagen wieder Sperrmüll abgefahren, und RNZ-Leser Raimund Bonowski aus Sinsheim-Rohrbach hatte umgehend eine Frage dazu: Wie soll man sich verhalten, wenn jemand mit einem Kleinbus oder Lkw die zur Abholung bereitgestellten Gegenstände mitnimmt, die eigentlich von der AVR abgeholt werden sollten? Die RNZ fragte nach.

Ältere Elektrogeräte, ein ausrangiertes Fahrrad, ein altes verrostetes Rohr vom Gartenzaun – all das hat Bonowski an den Straßenrand gestellt. "Dann kam ein Transporter mit einem ausländisch aussehenden Fahrer und hat fast alles mitgenommen", berichtet er. Nur das Rohr vom Gartenzaun hätte er liegengelassen. Er habe den Fahrer angesprochen, dass dies verboten sei – interessiert habe ihn das nicht.

"Wir kennen die Problematik", sagt Andrea Bender. Die Pressesprecherin der AVR teilt mit, dass gemäß Paragraf 9, Absatz 1, der Abfallwirtschaftssatzung 2020 für den Rhein-Neckar-Kreis "die Wegnahme einzelner Gegenstände durch Privatpersonen zum Eigengebrauch zulässig" sei. Werden bereitgestellte Gegenstände aber von anderen mitgenommen, bei denen es sich nicht um Privatpersonen handelt, empfiehlt sie "umgehend die Polizei zu informieren".

Dort bezeichnet Sprecher Norbert Schätzle einen solchen Fall klar als Diebstahl, den die Polizei verfolge, wenn er gemeldet wird. Tatsächlich melden sich in einer solchen Angelegenheit aber "ganz wenige", berichtet Schätzle. "Den meisten Leuten ist das egal, Hauptsache, es ist weg." Wer korrekt sein will, müsse aber beim Besitzer der herausgestellten Sachen klingeln und fragen, ob etwas mitgenommen werden darf.

Eines wundert Bonowski allerdings: "Woher wissen die Fahrer der Kleinbusse, dass ich etwas vor die Tür gestellt habe? Von der AVR?", fragt er sich. "Mit Sicherheit nicht", betont Bender. Termine für Schrott und Elektroschrott würden nicht weitergegeben. Hier könne es sein, vermutet die Pressesprecherin, dass die Fahrer auf gut Glück durch die Straßen fahren. Anders verhalte es sich beim Sperrmüll: Hier gebe es feste Termine, die auf der Internetseite der AVR eingesehen werden können.

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