Hyundai hält nach Cyber-Attacke am Klick-Wettbewerb fest
Autokonzern äußert sich - TSG ist Dritter

Von Philipp Weber
Weinheim-Lützelsachsen. Am Ende wurde der Klub aus Lützelsachsen Dritter. Gewonnen hat das 50 000 Euro schwere Gesamtpaket – wie erwartet – der FC Freiburg. Auf Platz zwei landete der SV Innerstetal. Ganz leer sind aber auch die anderen nicht ausgegangen. So ist das Fazit zum Wettbewerb, aus Lützelsachsener Sicht, doch ein positives. Der Verein dankt ausdrücklich all jenen, die die am Schluss zu Buche stehenden 5014 Interaktionen ermöglicht haben – und gratuliert dem FC Freiburg zum ersten Platz, wie es sich unter Fußballern gehört.
Inzwischen hat auch Hyundai Deutschland die Fragen zu dem Cyberangriff auf Teilnehmer des Wettbewerbs beantwortet. Zunächst geht Chefsprecher Bernhard Voss allerdings auf die "sehr starke" Resonanz ein, die die Kampagne von Hyundai und dem Internetportal fupa.net hervorgerufen habe. Vereine aus ganz Deutschland hätten über 300 Bewerbungen eingereicht, aus denen die Hyundai- und Fupa-Jury eine Top-Ten-Liste erstellte: "Es hat uns positiv überrascht, wie sehr die Vereine ihre Community mobilisiert haben – auf absolut faire Art und Weise", erklärt er.

Allerdings räumt auch er ein, dass sich bei den vielen "Likes" und Kommentaren auch "Fake-Likes" eingeschlichen haben: "Die betroffenen Vereine sind proaktiv auf uns zugekommen. Wir können daher versichern, dass keiner davon wissentlich oder vorsätzlich ,Likes’ und Kommentare gekauft hat", so Voss. Die Klubs hätten vielmehr digital, aber auch in Fußgängerzonen, vor Supermärkten und an anderen Orten geworben.
Das habe den Konzern darin bestärkt, sein Konzept "Hyundai liebt Fußball" und das Engagement im Amateurfußball auszubauen. Es gebe Instrumente, die durch Bots erzielte Stimmabgaben aussortieren, sagt Hyundai-Sprecher Voss mit Blick auf die Auszählung: "Diese Tools sind von uns eingesetzt worden, um eine gerechte, faire Abstimmung zu sichern. In die Wertung fließen somit nur die echten Likes und Kommentare ein."
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Da die zusätzliche Überprüfung der Daten dauerte, sind die Gewinner und die Endplatzierungen erst am Dienstag um 18.30 Uhr im Zuge eines Livestreams auf dem Instagram-Kanal "Hyundai.Fussball" bekannt gegeben worden. Hyundai werde auch am Austragungsmodus des Wettbewerbs festhalten, so Voss.
"Die sehr viel stärkere, positive, faire Mobilisierung und die Interaktionen aller Teilnehmer stehen für sich", sagt er. Ein Blick auf die Social-Media-Kanäle von Hyundai Deutschland und die Kanäle der zehn ausgewählten Vereine zeigten, wie kreativ die Vereine gearbeitet hätten.
Mit dem SV Innerstetal bestätigte unterdessen auch ein weiterer Verein, dass er von der Cyber-Attacke betroffen war: Es habe offenbar bei drei von den vier bestplatzierten Vereinen am Samstagabend – ziemlich zeitgleich – einen offensichtlichen Bot-Angriff auf die Beiträge gegeben.
Offensichtlich, da die "Like"-Zahlen sekündlich stiegen und sich "leere Profile" ohne Interaktionen und richtigen Namen dahinter verbargen: "Diese ,Likes’ kann jeder für einen Beitrag kaufen." Im Laufe des Sonntags hätten sich viele der "Likes" wieder entfernt.