Odenwald-Bergstraße

Zwei Stromausfälle in 19 Stunden

Wilhelmsfeld war gleich doppelt betroffen - Ausfälle dauerten bis zu zweieinhalb Stunden - Netzbetreiber sucht Ursache

29.05.2020 UPDATE: 29.05.2020 19:15 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden

Symbolfoto: dpa-Archiv

Wilhelmsfeld/Heiligkreuzsteinach/Dossenheim. (cm) Schon wieder! Das kam den Wilhelmsfeldern in den Sinn, als am Donnerstag gegen 20 Uhr und am Freitag gegen 15 Uhr erneut der Strom ausfiel. Denn schon in den vergangenen Monaten war es zu mehreren "Blackouts" gekommen. Jener am Donnerstagabend war jedoch der bislang längste. Und er beschränkte sich nicht nur auf den Luftkurort.

Wie Ralph Eckhardt, Sprecher des Netzbetreibers "Netze BW", mitteilt, war es am Donnerstag ab 19.58 Uhr zu einer "Versorgungsunterbrechung" gekommen. Ein Kabelfehler – also ein Kurzschluss im Erdreich – war im Schriesheimer Ortsteil Altenbach aufgetreten. Doch dabei blieb es nicht: Es kam noch zu einem Folgefehler im 20-Kilovolt-Mittelspannungsnetz. Die genaue Ursache ist noch unbekannt.

Betroffen waren nicht nur das Wilhelmsfelder Oberdorf, sondern auch Teile von Dossenheim, Heiligkreuzsteinachs Ortsteilen Lampenhain und Bärsbach, Schriesheims Ortsteil Altenbach sowie von Weinheims Ortsteilen Hohensachsen, Oberflockenbach, Steinklingen und Wünschmichelbach. Durch "Umschaltungen" im Netz gelang es, die Versorgung schrittweise wiederherzustellen. Ab 20.43 Uhr waren die ersten Haushalte wieder am Netz, alle dann um 22.18 Uhr.

Wegen der Dauer des Stromausfalls wurden Feuerwehren in den betroffenen Orten alarmiert. Sie besetzten die Feuerwehrhäuser als Anlaufstelle für Notfälle. So auch in Wilhelmsfeld. Die Feuerwehr des Luftkurortes besetzte ab 20.35 Uhr ihre Wache. Wie deren Sprecher Markus Backfisch mitteilt, blieben drei Einsatzkräfte bis gegen 23.40 Uhr vor Ort. Es sei zum Glück nicht zu einem Notfall gekommen. "Solch ein ungewöhnlich langer Stromausfall kommt nicht so häufig vor", so Backfisch. Zwar hätten gegen 21.30 Uhr die meisten Haushalte wieder Strom gehabt. Doch es sei nicht klar gewesen, ob die Versorgung auch stabil war. "Tatsächlich kam es noch zu zwei kurzen Ausfällen", so Backfisch. Der Feuerwehrsprecher schätzt, dass in Wilhelmsfeld etwa ein Drittel der Einwohner, also über 1000 Bürger, betroffen waren.

Gleich am Freitag kam es dann zum nächsten Ausfall. Ab 15.01 Uhr war etwa die Hälfte des Ortes ohne Strom. Betroffen waren hauptsächlich andere Bereiche als noch am Vorabend. Die Ursache war laut "Netze BW"-Sprecher Eckhardt erneut ein Kabelfehler im 20-Kilovolt-Mittelspannungsnetz. Ein Team des Netzbetreibers war am Freitagnachmittag vor Ort, um die genaue Ursache zu ermitteln und das defekte Kabel zu reparieren. Um 16.02 Uhr stand die Versorgung wieder.

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Doch warum kommt es immer wieder zu Ausfällen? Eckhardt konnte gestern nicht sagen, ob es Zusammenhänge gibt. Die Ursachen könnten unterschiedlich sein: Mal sei das Kabel defekt, mal liege das Problem im Untergrund, mal würden Kabel bei Bauarbeiten beschädigt. Eckhardt ging von einer "zufälligen Häufung" aus. Ob die beiden jüngsten Ausfälle zusammenhängen, müsse noch geprüft werden. "Eine 100-prozentige Versorgungssicherheit gibt es nicht", sagte er.

Im sozialen Netzwerk "Facebook" taten mehrere Betroffene ihren Unmut über die Ausfälle kund. "Es nervt extrem", schrieb eine Nutzerin. Und ein Betroffener wunderte sich, dass das Problem nicht in den Griff zu bekommen ist.

"Es ist ärgerlich", findet auch Christoph Oeldorf. Der Bürgermeister hatte wegen der Häufung bereits bei "Netze BW" nachgefragt. Als Antwort habe er erhalten, dass es alles Einzelfälle seien, für die es jeweils Begründungen gibt.

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